- Politik
- Solidarisches Grundeinkommen
Besser als das Hartz-IV-System
Martin Kröger begrüßt das neue Solidarische Grundeinkommen
Endlich wird es konkreter. Zwar sind noch einige Chefgespräche zwischen dem Ideengeber, Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller, und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) anhängig - aber dass das Solidarische Grundeinkommen nicht nur ein Salonthema bleibt, sondern wohl bald in der Praxis getestet wird, ist zu begrüßen. Wie jedes Projekt, das Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraushelfen soll, ist auch das Solidarische Grundeinkommen unterstützenswert.
Natürlich ist der Name irreführend. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen hat die Idee Müllers wenig gemein. Vielmehr handelt es sich um so etwas wie einen aufgebrezelten Öffentlichen Beschäftigungssektor, den es in Berlin bis 2011 gab. Das Prinzip lautet weiter: Wer für die Gesellschaft wichtige Arbeit leistet, bekommt ein solidarisches Einkommen zurück. Doch diesmal sollen die zu schaffenden Jobs nicht nur auf zwei Jahre befristet, sondern unbefristet sein. Und der Lohn für die sozialversicherungspflichtigen Stellen wird deutlich höher ausfallen, möglicherweise werden künftig sogar Tariflöhne gezahlt und nicht nur der Mindestlohn.
Anders als beim repressiven Hartz-IV-System mit seinem Fordern und (wenig) Fördern, baut das Solidarische Grundeinkommen auf Freiwilligkeit auf. Bei aller berechtigten Detailkritik ist es deshalb gut geeignet, endlich den Anfang vom Ende des Hartz-IV-Systems einzuleiten, den die Mehrheit in diesem Land seit Langem fordert.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.