Gefühlter Sieg für Magdeburg

Dynamo Dresden schenkt Punkte am Spielende her

  • Jens Maßlich und Malte Zander, Magdeburg
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Emotionen gingen nach dem Elbe-Klassiker zwischen dem 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden weit auseinander. Während Magdeburgs Trainer Jens Härtel die Moral seines Teams nach dem 2:2 (0:2) im ersten Zweitligaduell der beiden alten Rivalen hervorhob, zeigte sich sein Gegenüber Maik Walpurgis enttäuscht über die gefühlte Niederlage.

Die Dresdner, die im Mittelfeld der Tabelle verweilen, sehnten die Länderspielpause frustriert herbei. In der hat Walpurgis nun zwei Wochen Zeit, an seinem Konzept zu arbeiten. »Der Gegner hat uns ein paar Aufträge für die kommenden Wochen mitgegeben«, erklärte er.

Für kommenden Freitag hat Walpurgis ein Testspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach angesetzt, schließlich müsse auch in echten Spielsituationen an Details gearbeitet werden. Die 90 Minuten beim Drittligisten will er auch nutzen, um seinem gesamten Kader Spielpraxis zu verschaffen, was in den vergangenen Wochen nicht möglich gewesen sei.

»Wir versuchen immer auch für die Spieler, die weniger gespielt haben, ein hohes Trainingsniveau anzubieten, uns auch ganz intensiv um diese zu kümmern. Das ist für den ein oder anderen nicht ganz so schön, aber so ist es manchmal im Fußball. Man muss dann einfach auf den Moment hinarbeiten und zupacken, wenn es die Chance gibt«, erklärte Walpurgis. Zudem möchte er seine Spieler auf unterschiedlichen Positionen testen. So muss der Trainer Ersatz für Patrick Ebert im zentralen Mittelfeld finden, denn der 31-Jährige muss im nächsten Ostduell gegen Erzgebirge Aue aufgrund seiner fünften Gelben Karte aussetzen.

Weniger angetan über die Länderspielpause dürfte man in der Börde sein. Der FCM hat einen Lauf, auch wenn es bisher nur zu einem Sieg gereicht hat und die Tabellensituation anderes vermuten lässt. Seit fünf Partien ist Härtels Elf ungeschlagen, konnte sich mit neun Zählern aber nicht vom Tabellenkeller absetzen, ist sogar inzwischen auf Rang 15 abgerutscht. »Wir müssen langsam mal zu Hause gewinnen. Wir spielen vor 23 000 Bekloppten, da muss man einfach sein letztes Hemd für die Fans geben«, forderte Verteidiger Dennis Erdmann.

Der Punktgewinn gegen Dresden fühlte sich zumindest wie ein Sieg an. Schließlich hatte Marius Bülter erst in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt, nachdem Dynamos Moussa Koné 27 Sekunden zuvor einen Strafstoß verschossen hatte. Für Magdeburgs Trainer gilt es nun, Laune und Form im Team hochzuhalten. Er hat dafür gleich zwei Testspiele angesetzt.

Einig zeigten sie sich die alten Rivalen in der Analyse des 73. Aufeinandertreffens. Die Partie war dramatisch und zugleich ein stimmungsvolles wie friedliches Fußballfest. »Das war großartige Werbung für den Ostfußball«, schwärmte Walpurgis. Die befürchteten Ausschreitungen waren ausgeblieben. dpa/nd

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