Die »Beste der Besten«
Montserrat Caballé tot
Sie wolle auf der Bühne sterben, hatte Montserrat Caballé gesagt. Die Spanierin, die als die letzte große Operndiva galt, verstarb aber in einem Krankenbett in ihrer Geburtsstadt Barcelona, am Samstag im Alter von 85 Jahren. Die weltberühmte Sopranistin war, wie die spanische Zeitung »El Periódico« zum Abschied ohne jede Übertreibung schreibt, ein Mythos. Das Königshaus in Madrid würdigte Caballé als »Legende der universellen Kultur«. Sie sei »die Beste der Besten« gewesen.
Das Leben der María de Montserrat Bibiana Concepción Caballé i Folch erinnert an ein Märchen: Die Eltern des am 12. April 1933 in Barcelona geborenen Mädchens verloren im spanischen Bürgerkrieg ihr Hab und Gut. Mitte der 50er Jahre zog die Familie deshalb als Gastarbeiter in die Schweiz. In Basel feierte die Sängerin 1956 ihr offizielles Debüt. Von 1959 bis 1962 war sie in Bremen engagiert. Nach Aufnahme mehrerer Platten wuchs ihre Fangemeinde vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz rapide. Den internationalen Durchbruch schaffte Caballé 1965 in der Titelrolle von Donizettis »Lucrezia Borgia« in der Carnegie Hall in New York - als Ersatzbesetzung. Sie wurde so begeistert gefeiert, dass die Metropolitan Opera sie engagierte. Im April, zwei Tage nach ihrem 85. Geburtstag, trat sie noch in Kiew mit ihrer Tochter auf. dpa/nd
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