CSU in Panik

Uwe Kalbe über die nahenden Machtkämpfe in Bayern

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 2 Min.

Freunden des politischen Theaters bietet die CSU derzeit eine spannende Vorstellung. Alles strebt einer dramatischen Eskalation des Konflikts zu. Und ein wenig Schadenfreude mischt sich in die Frage: Worin könnte die Lösung bestehen?

In der CSU scheint niemand mehr mit einem Wunder zu rechnen; für alle sichtbar bringen sich Horst Seehofer und Markus Söder bereits in Stellung, um für die Abrechnung nach der Landtagswahl am kommenden Wochenende gewappnet zu sein. Wie auch immer es ausgehen mag, kann es keinen Falschen treffen, wenn einer von beiden beim absehbaren Fingerhakeln den Kürzeren zieht. Denn die Frage ist müßig, ob die Kabale in der CSU oder die zwischen CDU und CSU am abstoßendsten auf die Wählerschaft wirkte.

Auch dass die Christsozialen sich über Monate hinweg auf Kosten von Flüchtlingen und zum Nachteil auch ihrer Schwesterpartei CDU nebst deren Vorsitzender zu profilieren versuchten, ist eine hinreichend analysierte Ursache für den Abscheu, den sie als Gesamtpartei sich redlich verdient hat. Es war dies auch keine einsame Strategie Horst Seehofers, wie Ministerpräsident Söder nun glauben machen will.

Jetzt, da die CSU nicht mehr nur um die absolute, sondern die Regierungsmehrheit fürchten muss, gibt es kein Halten mehr. Die Vorstellung, dass zumindest rechnerisch der Fall eintreten könnte, dass die CSU in die Opposition gerät, erscheint den CSU-Strategen wie die Aussicht auf einen Sprung von der Klippe. Nur eines ist sicher: Gemeinsam springen wird man nicht.

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