Monströs: Hurrikan Michael mit Kurs auf Florida

Evakuierungen angelaufen. Gouverneur warnt vor »totaler Zerstörung« des US-Bundesstaates

  • Lesedauer: 2 Min.

Miami. Mit Evakuierungen und eindringlichen Warnungen hat sich der US-Bundesstaat Florida auf das Eintreffen des Hurrikans »Michael« vorbereitet. Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) in Miami stufte den Wirbelsturm, der am Dienstag Geschwindigkeiten von bis zu 155 Stundenkilometern erreichte, am Dienstag auf die zweite von fünf Kategorien hoch. Wenn er am heutigen Mittwoch auf Land trifft, dürfte er sich weiter verstärken. Floridas Gouverneur Rick Scott erklärte, »Michael« könnte für seinen Bundesstaat »der zerstörerischste Sturm seit Jahrzehnten« werden. Wenn in dem Bundesstaat eintreffe, werde er wahrscheinlich Stufe drei erreichen und heftige Niederschläge mit sich bringen. Am Dienstag vormittag (Ortszeit) war »Michael« noch 635 Kilometer von dem populären Badeort Panama in Florida entfernt.

Nach seinem Eintreffen an der nördlichen Küste des Golfs von Mexiko wird der Sturm laut NHC am Donnerstag weiter über den Südosten der USA hinwegziehen. Über der Inselkette Florida Keys ging bereits am Montag heftiger Regen nieder.

»Es ist ein monströser Sturm. und die Vorhersagen werden immer schlimmer«, sagte Gouverneur Scott. Er sei »eine tödliche Gefahr« und »könnte Teilen unseres Staates totale Zerstörung bringen«, insbesondere den tiefer gelegenen Küstenorten. Teile Floridas müssten mit mehr als dreieinhalb Metern hohen Wellen rechnen. Scott rief die Bevölkerung via Twitter auf, Evakuierungsaufforderungen nachzukommen.

Am Montag hatte Scott bereits die Evakuierung von Gebieten im Nordwesten des Bundesstaates angeordnet. Die Behörden warnten vor Sturmfluten, Starkregen und kräftigen Böen. Für 35 Bezirke wurde der Notstand ausgerufen. Auch die Gouverneurin des benachbarten Bundesstaates Alabama, Kay Ivey, rief den Notstand aus. Die Universität von Florida kündigte für die gesamte Woche ab Dienstag ihre Schließung an. In den Schulen des Bezirks Leon, wo auch die Regionalhauptstadt Tallahassee liegt, wurde der Unterricht abgesagt.

In Teilen Mittelamerikas zeigte »Michael« bereits zerstörerische Kraft. In San Salvador brachte er als Tropensturm starken Regen mit sich. Es kam zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Aus Sicherheitsgründen bleiben die Schulen in dem mittelamerikanischen Land bis Mittwoch geschlossen, teilte die Regierung El Salvadors am Montag mit. Am Wochenende waren in dem Land mindestens drei Menschen durch den Sturm getötet und Hunderte verletzt worden.

Erst Mitte September hatte der Sturm »Florence« an der US-Ostküste für schwere Überschwemmungen und Schäden gesorgt. Mehr als 30 Menschen kamen ums Leben. Vor einem Jahr hatte Hurrikan »Irma« in Florida eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. AFP/dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -