- In eigener Sache
- Wochenendausgabe
nd.DerTag, nd.DieWoche und eine Supernova
Das »neue deutschland« sortiert sich neu und setzt dabei auf mehr Qualität statt Quantität
Liebe Leserinnen und Leser,
dieses Jahr ist für das »neue deutschland« ein Jahr spürbarer, auch sichtbarer Veränderungen. Es ist ein Jahr des Kampfes um die Fortexistenz, um die Zukunft dieser sozialistischen Tageszeitung. Kämpfen ist anstrengend, und kämpfen kann Spaß machen. Das haben wir in den letzten Wochen und Monaten immer wieder festgestellt, wenn wir in Redaktion und Verlag über unsere Perspektiven diskutiert und gestritten haben.
Die Gelegenheit dazu geben Sie uns - unsere Leserinnen und Leser seit vielen Jahren oder auch seit Kurzem, die eine linke, kritische, solidarische Sicht auf die Probleme dieser Welt schätzen. Damit diese Leserschaft wieder größer wird, haben wir in kurzer Zeit ehrgeizige Projekte in Angriff genommen: die neue Internetplattform Supernova (www.supernovamag.de) und eine generalüberholte Wochenendausgabe, deren Premiere kurz bevorsteht.
Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass dieses Jahr 2018 für uns mit einer schwierigen wirtschaftlichen Situation begonnen hat. Viele von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, haben uns mit Spenden und Soli-Abos unterstützt. Aus diesem Jahr heraus und ins neue Jahr gehen wir mit den beiden Projekten, mit denen wir linken Journalismus besser und zeitgemäßer machen wollen.
Ihr habt keine Chance, rufen uns manche Schwarzseher zu - aber genau diese Chance wollen wir ergreifen. Also wird das Ringen um die Zukunft des »nd« weitergehen, auch darum, wie wir die rasante Entwicklung der Kommunikationsmöglichkeiten und der Medienwelt für uns nutzbar machen können. Wir wollen nicht mit Quantität punkten, sondern mit Qualität. Gelegentlich schreiben uns Leser: All die Artikel können wir gar nicht lesen, die Zeit reicht nur für einen Teil davon, das »nd« muss nicht dicker werden.
Weil wir gründlicher arbeiten, besser recherchieren und weiter über Wege in die Zukunft des auf Papier gedruckten und des Online-Journalismus nachdenken wollen, haben wir uns entschlossen, auf einige Seiten der Zeitung zu verzichten. Das »neue deutschland« wird ab dem 22. Oktober an den meisten Wochentagen in etwas geringerem Umfang erscheinen - montags, dienstags, mittwochs und freitags mit 16 Seiten, am Donnerstag bleibt es bei den bisher gewohnten 20 Seiten. Auch der Mittwoch-Ratgeber bleibt erhalten, ebenso Zusatzangebote wie »ndCommune«, die Literaturbeilagen und anderes.
Manches entfällt, weil wir es nicht zu unserer Kernkompetenz zählen. So gibt es bald keine Panoramaseite mehr. Anderes wird in anderer Form an anderer Stelle wiederzufinden sein. Die Auseinandersetzung mit Themen aus der Gewerkschaftsarbeit, aus sozialen und politischen Bewegungen und Aktionsbündnissen, aus dem breiten Spektrum der widersprüchlichen Beziehungen zwischen globalem Norden und globalem Süden gehört zu den nd-Markenzeichen. Das wird auch so bleiben; allerdings nicht mehr auf wöchentlich speziellen Seiten, sondern vor allem in Gestalt prägender Beiträge am Wochenende.
Bemerkenswertes aus der Kulturszene der Hauptstadt werden Sie künftig auf den Feuilletonseiten finden. Alle Leserinnen und Leser - ob in Berlin/Brandenburg oder in anderen Bundesländern - erhalten täglich ein einheitliches Paket an Regionalberichterstattung: drei Seiten aus der erweiterten Hauptstadtregion, wo ein beträchtlicher Teil unserer Leser wohnt, und eine Seite aus den anderen Bundesländern.
Wir konzentrieren uns in den fünf wochentäglichen Ausgaben - firmierend unter dem Logo »nd.DerTag« - stärker auf Wesentliches, wir schaffen damit Freiraum zum Konzipieren, zum Ausprobieren neuer Ideen. Das ist eine Investition in unsere Zukunft.
Vorerst jedoch freuen wir uns auf den Start der neuen nd-Wochenendausgabe »nd.DieWoche« am nächsten Sonnabend.
Bis dahin mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Hübner,
Chefredakteur
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
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