Fast jedes siebte Kind lebt mittlerweile in Armut

Kinder, die mit nur einem Elternteil leben, sind dreimal so häufig arm wie Kinder mit zwei Elternteilen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In den meisten entwickelten Industriestaaten sind einer Studie zufolge Kinder stärker von Armut betroffen als die Gesamtbevölkerung. Insgesamt nahm die Kinderarmut seit der Wirtschaftskrise 2008 in zwei Dritteln der 36 Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu, wie die Organisation am Dienstag in Berlin zum Internationalen Tag gegen Armut am 17. Oktober mitteilte.

Demnach lebt in den OECD-Ländern im Schnitt fast jedes siebte Kind in Armut. Besonders hoch seien die Armutsquoten in Chile, Israel, Spanien, der Türkei und den Vereinigten Staaten, wo mehr als jedes fünfte Kind in Einkommensarmut lebt. Das ist fast siebenmal so viel wie in Dänemark.

Besonders stark stieg der Studie zufolge das Armutsrisiko für Kinder, die nur mit einem Elternteil leben: 39 Prozent zählten im Jahr 2014 im OECD-Durchschnitt als arm, mehr als vier Prozentpunkte mehr als noch in 2007. Kinder, die mit nur einem Elternteil leben, sind im OECD-Durchschnitt fast dreimal so häufig arm wie Kinder mit zwei Elternteilen.

Die Studienautoren empfehlen, über das Steuer- und Sozialsystem Anreize zu setzen, dass beide Eltern erwerbstätig sind, um Kinder dauerhaft vor Armut zu schützen. Zudem sollte nach der Elternzeit der Zugang zu einer erschwinglichen ganztägigen Kinderbetreuung verbessert werden, damit einkommensschwache Eltern in Beschäftigung bleiben und Vollzeit arbeiten können. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.