Fake News in Brasiliens Wahlkampf
Brasiliens Justiz ermittelt wegen Falschinformationen
Rio de Janeiro. Rund eine Woche vor der Stichwahl um die Präsidentschaft Brasiliens ermittelt die Justiz wegen massenhafter Versendung von Falschinformationen in sozialen Medien. Die Ermittlungen der Bundespolizei richteten sich gegen Technologieunternehmen der Kommunikationsbranche wegen des Verdacht der Verleumdung beider Präsidentschaftskandidaten, erklärte der Minister für öffentliche Sicherheit, Raul Jungmann, am Samstag (Ortszeit). Zuvor hatte die Arbeiterpartei PT des Kandidaten Fernando Haddad Strafanzeige gegen den rechtsextremen Konkurrenten Jair Bolsonaro wegen der Verbreitung von Falschinformationen über den Nachrichtendienst WhatsApp erstattet. Der Nachrichtendienst WhatsApp wird in Brasilien von mehr als 100 Millionen Menschen genutzt.
Generalstaatsanwältin Raquel Dodge erklärte, die Beeinflussung von Wählern auf Grundlage von möglicherweise falschen Informationen sei eine Gefährdung des Wahlprozesses. Dodge sprach von einer neuen, weltweiten Bedrohung, die spezielle Maßnahmen seitens der Behörden erfordere, um die Urheber solcher Verbrechen zu identifizieren, wie die Zeitung »O Globo« in ihrer Onlineausgabe berichtete. Der zweite Wahlgang der Stichwahl, bei dem zugleich die Gouverneure von 13 Bundesstaaten neu bestimmt werden, findet am 28. Oktober statt. epd/nd
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