Die Mitte tendiert nach rechts

Aert van Riel über die Leipziger Studie zu Ausländerfeindlichkeit

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Dass sich die Rechten in der hiesigen Gesellschaft etablieren, ist eine bittere Realität. Diverse Medien übernehmen Aussagen der AfD oder sehen in deren Vertretern bevorzugte Interviewpartner. Diese Entwicklung hat die Verbreitung rechter Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft befördert. Inzwischen vertritt etwa jeder dritte Bundesbürger ausländerfeindliche Positionen.

Das belegt die Autoritarismus-Studie von Forschern der Universität Leipzig. Es könnte sogar noch schlimmer werden. Denn die Erhebung zeigt auch, dass viele Menschen nicht festgelegt sind. So lehnten nur 38,1 Prozent der Befragten die Aussage ab, dass Deutschland eine starke Partei benötige, welche »die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert«. Der Rest ist sich unsicher, ob ein Wiedergänger der NSDAP die Macht übernehmen sollte. Fast 20 Prozent würden mit einer solchen Partei sympathisieren. Die AfD hat also ein beträchtliches Wählerpotenzial.

Für Linke stellt sich die Frage: Was tun? Mit Sicherheit sollte man sich nicht an der Suche der Neofaschisten nach Sündenböcken für soziale Probleme beteiligen. Stattdessen sind eigene Schwerpunktsetzungen notwendig, die sowohl die Interessen von Migranten als auch von Inländern im Auge behalten. Das Versagen der Großen Koalition in der Wohn- und Sozialpolitik beispielsweise betrifft sie gleichermaßen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -