Besetzte Häuser am Hambacher Forst werden geräumt

Energiekonzern RWE hat Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs gestellt / Anzahl der Besetzer unklar

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Kerpen. Die Polizei hat am Donnerstag erneut Aktivisten aus zwei besetzten Häusern in der Nähe des Braunkohletagebaus in Hambach geholt. Die Besetzer hätten nicht auf die Aufforderung reagiert, die Gebäude im Kerpener Ortsteil Manheim freiwillig zu verlassen, erklärte ein Polizeisprecher. Deshalb hätten mehrere Hundertschaften begonnen, die Braunkohlegegner aus den Häusern zu holen. Wie viele Besetzer insgesamt noch in den beiden Gebäuden waren, blieb für die Einsatzkräfte zunächst unklar.

Das Dorf Manheim soll dem Tagebau weichen. Die besetzten Gebäude gehören dem Energiekonzern RWE, der Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs bei der Aachener Polizei gestellt hatte. Ende Oktober hatte die Polizei bereits 13 besetzte Häuser geräumt und 23 Besetzer herausgeholt.

Seit Wochen gibt es Konflikte zwischen der Polizei und Braunkohlegegnern, die die Ausweitung des Tagebaus verhindern wollen. Bei der Räumung des Forstes sind mehrere Menschen verletzt worden. Ein Mann ist bei einem Polizeieinsatz von einem Baum gestürzt und an seinen Verletzungen gestorben.

Mit dem Anliegen der Klimaaktivisten im Hambacher Forst haben sich tausende Menschen auf Demonstrationen und Mahnwachen in der Bundesrepublik solidarisiert. Der Wald in Nordrhein-Westfalen ist inzwischen ein Symbol für den Kampf gegen Umweltzerstörung und Konzernprofite geworden. dpa/nd

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