Nach rechts offen

Uwe Kalbe über die Entscheidung der CDU für eine angebliche Vermittlerin

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 2 Min.

Angela Merkel dürfte sich bei aller auf dem Hamburger Parteitag demonstrierten Zuneigung, die ihr die CDU angedeihen ließ, durchaus auf den Schlips getreten gefühlt haben. Alle drei Nachfolgekandidaten und offenkundig auch der Parteitag in seiner Mehrheit erklärten eine Erneuerung der CDU bei jeder sich zur Äußerung bietenden Gelegenheit zum Ziel, beklagten eine zum Ritual verkommene Debattenkultur und verstaubte Strukturen. Auch wenn so etwas für Anwärter auf den Parteivorsitz geradezu unabdingbar ist, waren diese Ansagen auch Angriffe auf die scheidende Chefin.

Was aus diesem Anspruch wird, wenn es um die künftige Rolle der CDU in der Großen Koalition geht, bleibt abzuwarten. Doch sicher ist, dass Annegret Kramp-Karrenbauer nun den Auftrag hat, die Zeit nach Merkel auch als Bundeskanzlerin vorzubereiten. Und mit der Wahl von Paul Ziemiak an ihre rechte Seite bot sie nicht nur den Anhängern von Friedrich Merz und Jens Spahn die Friedenspfeife. Sondern sie kündigte an: Eine »Linksverschiebung«, auch wenn diese nur eine unter Konservativen gefühlte ist, wird es mit ihr nicht geben. Wahrscheinlicher ist, dass sie dem inneren Druck von rechts nachgibt. Dass sie die Unerbittlichkeit der CDU als Wortführerin auf der Rechten demonstriert. Und es kann sein, dass Norbert Blüm nicht der Einzige bleibt, der Angela Merkel bereits jetzt nachtrauert.

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