Ungewisse Zukunft

Simon Poelchau über das Ende der Anleihenkäufe durch die EZB

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Natürlich war das Ende der Anleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) bereits seit Längerem angekündigt. Doch es ist schon eine gewisse Ironie der Geschichte, dass die Notenbank lediglich zwei Tage, nachdem der Europäische Gerichtshof das Kaufprogramm für rechtmäßig erklärte, sein Ende zum Jahreswechsel endgültig besiegelte.

In dem unwahrscheinlichen Fall, dass das Gericht der Verfassungsbeschwerde der rechtspopulistischen Kläger aus Deutschland recht gegeben hätte, hätten sich Peter Gauweiler, AfD-Gründer Bernd Lucke und Co. nur zwei Tage über ihren Sieg freuen können. Es ist aber gut, dass dies nicht so war. Denn die Währungsunion schaut nach einer kurzen Phase der Erholung einer ungewissen Zukunft entgegen. Ob die Turbulenzen beim Brexit, der Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU-Kommission oder die Handelsstreitigkeiten mit den USA - Gründe für das Aufkommen einer neuen Krise sind derzeit reichlich vorhanden. Von den Milliarden Euro an faulen Krediten, die Europas Banken noch halten, ganz zu schweigen.

So wird die EZB sicherlich wieder gefragt sein, wenn es das nächste Mal kracht. Und dann braucht es eine Zentralbank, die handeln darf. Dass die EZB der Konjunktur in der Eurozone offenbar nicht wirklich traut, dafür sprechen Gerüchte, dass sie erst 2020 die Zinsen wieder anheben wird.

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