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Sonst noch was?
Nelli Tügel fragt sich, ob sich zum Ende des Jahres nicht auch über etwas anderes reden ließe als über Silvesterböller
Um es gleich vorwegzunehmen: Böllerverbot, ja oder nein? Mir egal. Nicht so der halben Bundesrepublik. Seit Tagen schon übertrumpfen sich Gegner und Befürworter einer Feuerwerksregulierung mit Positionen, Kommentaren, Argumenten und vor allem mit Empörung. Seltsame Allianzen bilden sich dabei heraus. Zwischen Liberalen, Hütern des wahren Sozialdemokratismus und einigen radikalen Linken beispielsweise.
Man könnte meinen, es gehe plötzlich um alles: Für die einen scheint das Recht auf Böllern eine weltgeschichtliche Grundsatzfrage zu sein - und das Verbot der Knallerei mindestens der schweren Menschenrechtsverletzung gleichzukommen. Die anderen tun so, als lasse sich die ökologische Krise des 21. Jahrhunderts daran ausbuchstabieren, wie künftig mit privatem Feuerwerk umgegangen wird.
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Man könnte auch meinen, es gäbe dieser Tage ein paar andere Themen, über die es sich zu empören gälte. Manche sind darunter, die gar zum Handeln zwängen und es nur deshalb nicht tun, weil wir sie so wunderbar aus unserem Bewusstsein verdrängen: wie auf dem Mittelmeer umherschippernde Geflüchtete, die keinen Hafen finden. Aber ach, lasst uns nur weiter über Böller reden, bis übermorgen und dann nächstes Jahr wieder.
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