Zahlen & Fakten
Jobsuche dauert im Schnitt ein Jahr
Arbeitslose Menschen mit Behinderung brauchen im Durchschnitt genau ein Jahr, um einen Job zu finden. Das sind 104 Tage mehr als bei Menschen ohne Beeinträchtigung, wie aus Zahlen des »Inklusionsbarometers Arbeit« hervorgeht. Dabei habe sich die Situation im vergangenen Jahr bereits leicht verbessert. 2016 seien Menschen mit Handicap im Durchschnitt noch 377 Tage auf Jobsuche gewesen.
Ein weiteres Problem ist ein hoher Anteil an Langzeitarbeitslosen unter Behinderten. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an den Erwerbslosen insgesamt lag bei Behinderten im Jahr 2017 bei 44,4 Prozent und damit rund neun Prozentpunkte über dem Anteil bei Menschen ohne Behinderung.
Die Arbeitslosenquote Schwerbehinderter sei zwar von 12,4 Prozent im Jahr 2016 auf 11,7 Prozent im vergangenen Jahr gesunken. Gleichzeitig habe sich der Abstand zur allgemeinen Arbeitslosenquote, die im Jahr 2017 bei 5,7 Prozent lag, erstmals wieder vergrößert.
338 000 freie Stellen in technischen Berufen
Die Fachkräftelücke bei naturwissenschaftlich-technischen Berufen nimmt in der deutschen Wirtschaft weiter zu. Den Unternehmen fehlten im Oktober des letzten Jahres 337 900 Arbeitskräfte in den Feldern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (Mint). Das sei ein Rekord, erklärten Forscher des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die Zahl der offenen Stellen im Mint-Bereich ist demnach im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast sechs Prozent gestiegen.
Statt auf Arbeitssuche in den Urlaub fahren?
Einfach ins Auto setzen, losfahren und für ein paar Tage Verwandte besuchen? Oder in das nächste Flugzeug gen Süden steigen? Wer arbeitslos ist, darf sich nicht so ohne Weiteres auf den Weg in den Urlaub machen, sagt Roland Gross, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Leipzig und Mitglied im Ausschuss Arbeitsrecht des Deutschen Anwaltvereins. »Arbeitslose müssen sich immer bei der Arbeitsagentur abmelden, wenn sie Urlaub planen.« Dazu müssen sie telefonisch oder online eine »Ortsabwesenheit« beantragen und genehmigen lassen.
Wer sich vorher die Zustimmung einholt, dem stehen bis zu drei Wochen Urlaub pro Kalenderjahr zu. Möchte die Arbeitsagentur in der geplanten Abwesenheit ein passendes Angebot vermitteln, kann sie den Wunsch allerdings ablehnen.
Höchster Stand an Arbeitsstunden
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ist auf ein Rekordhoch geklettert. Im dritten Quartal 2018 arbeiteten Erwerbstätige insgesamt 15,64 Milliarden Stunden - 1,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, so das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Das ist der höchste Stand seit 1991. Durch die steigende Zahl der Erwerbstätigen stiegen auch die Arbeitsstunden, und zwar von Juli bis September um über 45 Millionen - auch ein Höchststand. Die durchschnittliche Arbeitszeit pro Erwerbstätigem lag im dritten Quartal bei 347,4 Stunden. Agenturen/nd
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