Werbung

Rekord bei Abschiebungen in andere EU-Staaten

8658 ausreisepflichtige Asylsuchende von Januar bis Ende November 2018 überstellt / Italien ist Hauptaufnahmeland

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Aus Deutschland sind nach einem Zeitungsbericht im vergangenen Jahr so viele Flüchtlinge in andere EU-Staaten überstellt worden wie nie zuvor. Von Januar bis Ende November 2018 seien es 8658 ausreisepflichtige Asylsuchende gewesen, schreibt die »Süddeutsche Zeitung«. Dies seien bereits deutlich mehr als im Gesamtjahr 2017 gewesen, als es 7102 solcher Überstellungen gegeben habe. Das gehe aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke (LINKE) hervor.

Im vergangenen Jahr sei es in jedem dritten Asylverfahren des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) um einen sogenannten Dublin-Fall gegangen - also darum, ob ein anderer EU-Staat für das Asylgesuch eines Antragstellers zuständig ist, heißt es weiter. Nach der Dublin-III-Verordnung der EU soll in der Regel der Mitgliedstaat, in dem ein Flüchtling nach seiner Ankunft in Europa zuerst registriert wurde, sich um diesen und dessen Asylantrag kümmern.

Dem Bericht zufolge hat das Bamf in den ersten elf Monaten des Jahres 2018 insgesamt 51.558 Mal andere EU-Staaten um Übernahme von nach Deutschland geflohenen Menschen ersucht, in 35.375 Fällen hätten die angefragten Staaten zugestimmt. Hauptzielland der innereuropäischen Abschiebungen sei Italien gewesen, wohin fast jeder dritte Flüchtling gebracht worden sei. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.