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Anstrengend für alle Beteiligten
Marion Bergermann über Ausfälle bei der U-Bahn und Geld, das bei der BVG fehlt
Endlich was Neues zu motzen in Berlin. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) lassen die ohnehin zu wenigen U-Bahnen jetzt seltener fahren. Auf den stark genutzten Linien U6, U7 und U9 gibt es eine neue Taktung. So fährt jetzt die U6 alle fünf Minuten statt im »Viereindrittel-Minuten-Takt«, wie die BVG mitteilte. Wenn die U-Bahn seltener komme, werde sie zuverlässiger, weil es dann Reservezüge gebe, hieß es.
All das kommt zu bestehenden Unregelmäßigkeiten bei den Öffentlichen hinzu: Trams fallen zunehmend aus und Busse kommen dauernd zu spät. Das ist natürlich ärgerlich für die Fahrgäste. Aber es geht bei öffentlichen Verkehrsmitteln genauso um die Fahrer*innen. Die fordern gerade mehr Gehalt und bessere Arbeitszeiten, denn die gelben Vehikel zu steuern wird immer stressiger. Die Krankenstände waren letztes Jahr hoch, immer öfter fallen Fahrer*innen wegen psychosomatischer Beschwerden aus. Rbb-Recherchen zeigten das kürzlich. Deshalb ist es wichtig, dass die Politik der unterfinanzierten BVG endlich mehr Geld zukommen lässt - und zwar schnell. Damit wird hoffentlich etwas für das Fahrpersonal getan und dieses aufgestockt. Als einer der größten Arbeitgeberinnen Berlins mit fast 15.000 Beschäftigten sollte die BVG zeigen, wie man ordentlich mit Angestellten umgeht. Tarifverhandlungen sowie Krankschreibungen wegen psychosomatischer Probleme etwa könnte sie als Anlass nehmen, um grundlegend etwas zu verbessern.
Genauso könnte die Verkehrsverwaltung auf den Vorschlag des Personalrats eingehen, dem Busverkehr mehr Priorität auf der Straße einzuräumen. Das bedeutete weniger Stress im Verkehr für die Fahrer*innen, ihre Arbeitsbedingungen würden sich verbessern. Außerdem setzt es ein Zeichen gegen Autos, wenn Öffentliche bevorzugt werden.
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