Das eigene Programm lesen

Alina Leimbach über die absurde SPD-Kritik des Ostbeauftragten

  • Alina Leimbach
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Standortpolitik der CDU ist im Osten gnadenlos gescheitert. Hatte man nach der Wende »blühende Landschaften« durch die Marktwirtschaft versprochen, hat man de facto zahlreiche Menschen ins Abseits gedrängt - ohne Kompensation. Laut einer Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung könnte 2036 ein Drittel aller Ostdeutschen altersarm sein - während es im Westen laut Prognose nur halb so viele sein sollen. Und auch nach fast 30 Jahren Wiedervereinigung hat der Markt es eben nicht gerichtet, die Lebensverhältnisse sind weiterhin eklatant verschieden.

Umso mehr verwundert die Kritik des Ostbeauftragen der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), an den Sozialstaatsvorstößen der SPD. Diese versucht wieder, ihren selbstproklamierten Anspruch auf »mehr soziale Gerechtigkeit« auch im Osten mit harten Forderungen zu untermauern: Mindestlohn von zwölf Euro, Grundrente ohne Bedürfnisprüfung - die in Ost und West gleich hoch ausfiele - und ein paar Verbesserungen bei der Arbeitslosenversicherung. Interessanterweise klingt die CDU gar nicht so anders. »Einheit und Zusammenhalt durch gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland« - so ist das CDU-Ostprogramm überschrieben. Darin finden sich auch ein Plädoyer für eine Grundrente und Klagen über die weiter existierenden Lohnunterschiede zwischen Ost und West. Hirtes Partei hat das Problem in dieser Hinsicht richtig erkannt - der Ostbeauftragte könnte das auch einmal lesen!

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.