Faschisten triumphieren bei Regionalwahl in Italien

Kandidat der Rechtspartei Fratelli d'Italia, den die Lega von Innenminister Matteo Salvini unterstützt hat, bekam fast 50 Prozent

  • Lesedauer: 2 Min.

Rom. Triumph für die Faschisten von Innenminister Matteo Salvini, Schlappe für die Fünf Sterne: Bei einer Regionalwahl in Italien hat ein rechtes Parteienbündnis klar gewonnen. Die Fünf-Sterne-Bewegung erlitt bei der Wahl in den Abruzzen dagegen eine herbe Niederlage.

Die Wahl in der zentralitalienischen Region am Sonntag war der erste Test für die Regierungskoalition aus faschistischer Lega und populistischer Sterne-Bewegung in Rom. Das Ergebnis dürfte die Zusammenarbeit der beiden Parteien auf nationaler Ebene weiter erschweren und Innenminister Salvini von der Lega zusätzlichen Aufwind geben.

Der Kandidat der Rechtspartei Fratelli d'Italia, Marco Marsilio, den auch die Lega unterstützt hatte, bekam nach Auszählung fast aller Stimmen fast 50 Prozent. Fratelli d'Italia war in der Region eine Allianz mit der Lega und der Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi eingegangen - auf nationaler Ebene sitzen die Fratelli genauso wie die Forza in der Opposition.

Die Lega bekam rund 28 Prozent der Stimmen und wurde mit ihrem rassistischen Kurs stärkste Partei. Die Sterne landeten mit rund 20 Prozent nur auf Platz drei - bei der Parlamentswahl letztes Jahr bekamen sie in den Abruzzen noch 40 Prozent. Das Ergebnis bestätigt den Abwärtstrend der Anti-Establishment-Partei in den Umfragen.

Das Mitte-Links-Bündnis bekam mit ihrem Kandidaten Giovanni Legnini mehr als 30 Prozent und konnte ihr Ergebnis im Vergleich zur Parlamentswahl 2018 enorm steigern.

Die Region Abruzzen östlich von Rom zählt zu den ärmeren in Italien und wird immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.