- Politik
- SPD-Sozialpolitik
Umfrage: Ja zur Grundrente, aber auch zu Hartz-IV-Sanktionen
67 Prozent finden Vorschlag von SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil richtig
Berlin. Die Vorschläge der SPD zur Grundrente stoßen bei der Mehrheit der Bevölkerung hierzulande auf Zustimmung. 67 Prozent finden laut dem aktuellen »Deutschlandtrend« für die ARD-»Tagesthemen«, der Vorstoß von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zu einer Grundrente für Geringverdiener mit vielen Beitragsjahren gehe in die richtige Richtung. Etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der erwerbstätigen Deutschen fühlt sich laut der Umfrage nicht ausreichend für ihr Rentenalter abgesichert. Im Vergleich zur letzten Befragung im Mai 2016 seien dies aber zwölf Prozentpunkte weniger. In der »GroKo« sorgt das Thema für Streit: Während die SPD keine Bedürftigkeitsprüfung will, besteht die Union darauf.
Auf breite Zustimmung stößt in der Umfrage auch der SPD-Vorschlag, den gesetzlichen Mindestlohn von 9,19 Euro auf 12,00 Euro zu erhöhen. 80 Prozent der Befragten sieht dies als Schritt in die richtige Richtung an. Die gleich Forderung wird auch schon deutlich länger von der Linkspartei erhoben. Ebenfalls viel Unterstützung findet die von den Sozialdemokraten geforderte Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengelds I: 82 Prozent der Befragten stellen sich hinter den Vorschlag, von dem besonders ältere Arbeitnehmer profitieren sollen.
Mehrheitlich abgelehnt wird laut »Deutschlandtrend« hingegen die SPD-Forderung nach einer Abschaffung der meisten Hartz-IV-Sanktionen. 62 Prozent der Befragten hält dies für falsch, 32 Prozent sind dafür. Die Frage, ob die aktuellen Vorschläge der SPD nutzen, bejahte etwas mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent). 40 Prozent meinten, das Sozialstaatspaket mache keinen Unterschied, 17 Prozent gaben an, es schade der SPD eher.
Für den »Deutschlandtrend« befragte Infratest dimap am Montag und Dienstag telefonisch 1003 Wahlberechtigte. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei bis zu 3,1 Prozentpunkten. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.