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Vier Tote bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften
Hilfskonvois vom Militär an der kolumbianischen und brasilianischen Grenze blockiert / Diplomatische Beziehungen zu Bogotá abgebrochen
Caracas. Venezuela steht vor einer neuen Gewalteskalation. Die von der Opposition organisierten Hilfslieferungen für das Land wurden am Samstag vom Militär blockiert. Insgesamt wurden bei Zusammenstößen mit venezolanischen Sicherheitskräften vier Menschen getötet und rund 300 weitere verletzt, berichtete die Tageszeitung »El Nacional«.
Die US-Regierung übt immer stärker Druck auf das Land aus. Außenminister Mike Pompeo kündigte »Maßnahmen« an. Nun sei die Zeit zum Handeln gekommen, um dem verzweifelten venezolanischen Volk zu helfen, schrieb er auf Twitter. Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolás Maduro sieht sich unterdessen als Sieger des politischen Machtkampfes mit der Opposition. Er lehnt die Einfuhr von Hilfsgütern ab, weil er darin einen Vorwand für eine US-Militärintervention sieht. Die USA hatten die humanitäre Hilfe auf Bitten der Opposition geschickt.
Tausende Anhänger der Opposition hatten sich an den Grenzübergängen zu Kolumbien und Brasilien versammelt, um die geplante Einfuhr der Hilfsgüter nach Venezuelas zu begleiten. Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein und versperrten den Lastwagen, die in der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta tonnenweise Lebensmittel und Medikamente geladen hatten, den Weg.
Wegen der Unterstützung Kolumbiens für die Hilfstransporte brach Maduro unterdessen die diplomatischen Beziehungen zu dem Nachbarstaat ab. Bei einer Kundgebung in Caracas sagte er laut der Tageszeitung »El Universal«, die »faschistische Regierung von Kolumbien« müsse all ihre diplomatischen Vertreter binnen 24 Stunden aus Venezuela abziehen.
Auch an der Grenze zu Brasilien kam es zu Zusammenstößen. Zunächst erreichen erste Lastwagen venezolanisches Territorium, danach blockierte das Militär die Einfuhr. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal wurden dabei vier Menschen getötet, darunter ein 14-jähriger Junge. Alle seien durch Schüsse in Santa Elena de Uairén gestorben. Dort seien 29 weitere Menschen verletzt worden.
Pompeo verurteilte die Gewalt von »Maduros Schlägern« gegen die Zivilbevölkerung Venezuelas. »Was für ein kranker Tyrann stoppt Nahrung für hungrige Menschen?«, schrieb er auf Twitter. Nach Angaben der kolumbianischen Migrationsbehörde setzten sich am Samstag rund 60 venezolanische Sicherheitskräfte in das Nachbarland ab. Das Militär ist bislang die größte Machtstütze von Maduro.
In Venezuela tobt seit Wochen ein Machtkampf zwischen Maduro und der Opposition. Guaidó hatte sich am 23. Januar 2019 zum Übergangsstaatschef ausgerufen. Inzwischen haben ihn mehr als 50 Länder als Interimsstaatschef anerkannt. epd/nd
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