Schwere Vorwürfe gegen WWF

Laut einem Medienbericht arbeitet der World Wide Fund For Nature mit brutal agierenden Banden, um gegen Wilderei vorzugehen.

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 3 Min.

Es sind schwerwiegende Vorwürfe, die das Onlinemagazin »Bussfeed« gegen den World Wide Fund For Nature (WWF) erhebt: Die Umweltstiftung soll seit Jahren Wildhüter unterstützen, die verdächtigte Wilderer systematisch gefoltert und teils ermordet hätten. »Buzzfeed« hat nach eigenen Angaben in Afrika und Asien Opfer brutaler paramilitärischer Wildhüter getroffen, mit denen der WWF zusammenarbeite. »Die beliebte Wohltätigkeitsorganisation mit dem kuscheligen Panda-Logo finanziert in Nationalparks in Asien und Afrika paramilitärische Kräfte, rüstet sie aus und arbeitet direkt mit ihnen zusammen, und zwar Kräfte, denen vorgeworfen wird, zahlreiche Menschen geschlagen, gefoltert, sexuell angegriffen und ermordet zu haben«, schreibt »Buzzfeed« in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel.

Das Onlinemagazin schildert den Fall eines Mannes in Nepal, der von Wildhütern im Jahr 2006 zu Tode gefoltert worden sein soll. Dem WWF wird in dem Artikel vorgeworfen, sich in dem Land dafür eingesetzt zu haben, dass die Anklagen fallen gelassen werden. Einer der Beschuldigten sei später vom WWF eingestellt worden. 2017 hätten zudem Ranger in Kamerun einen Elfjährigen vor den Augen seiner Eltern gefoltert.

WWF setzt Krisenteam ein

»Wir nehmen jegliche Vorwürfe sehr ernst«, teilte der WWF in London mit. Die Organisation habe strikte Regeln für sich selbst und ihre Partner zum Schutz der einheimischen Bevölkerung. Die Umweltstiftung will nun ein internationales Krisenteam einsetzen, das die Vorwürfe zusammen mit externen Menschenrechtsexperten untersuchen soll. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, werde das Konsequenzen zur Folge haben, heißt es in einer Mitteilung des WWF Deutschland. »Wir sehen uns nicht selten mit Gewalt und kriegerischen Konflikten, organisierter Kriminalität und einer skrupellosen, milliardenschweren Wildtiermafia konfrontiert, die vor nichts zurückschreckt«, so der WWF. In vielen Staaten der Welt sei Naturschutzarbeit nur möglich, wenn man bereit sei, mit staatlichen Stellen wie etwa Nationalparkverwaltungen, Naturschutzbehörden, Justiz und Polizei oder gar der Armee zusammenzuarbeiten. Allerdings, so die Umweltstiftung: »Niemand darf beim Kampf gegen Wilderei und die Zerstörung unserer Natur selbst zum Täter werden.«

Bundesregierung besorgt

Die Vorwürfe haben auch die Bundesregierung alarmiert. Das Bundesumweltministerium (BMU) nehme die Anschuldigungen »sehr ernst«, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. »Wir werden die Vorwürfe prüfen, insbesondere dahingehend, ob und inwiefern auch vom BMU geförderte Projekte betroffen sein könnten, und auf eine schnelle und umfassende Aufklärung drängen.« Die Einhaltung von Menschenrechten bei Projektförderungen in Partnerländern sei für das Umweltministerium »von höchster Priorität«, sagte die Sprecherin. Für die Finanzierung von Projekten im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative sei die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards verbindlich vorgeschrieben. Entsprechend seien die Organisationen, die sie durchführten, verpflichtet, sie nach den Regeln des Grünen Klimafonds sicherzustellen. In den jährlichen Berichten werde die Einhaltung dieser Standards abgefragt.

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