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Beim Hungern in die Luft gejagt
Philip Malzahn über geheuchelte Kritik an saudi-arabischen Bomben
Durch den Bericht des US-Außenministeriums vom Mittwoch ist nun offiziell, was die Welt längst wusste: Die Militärintervention in Jemen, angeführt von Saudi-Arabien, fordert Tausende zivile Opfer. Am selben Tag hat der US-Senat abgestimmt: Die Saudis werden in Sachen Jemen nicht mehr unterstützt.
Die Senatoren wollen damit ihre Unzufriedenheit mit der präsidialen Haltung gegenüber dem Königshaus ausdrücken, das Narrenfreiheit in Sachen Menschenrechtsverletzungen genießt. US-Präsident Trump kündigte umgehend an, sein Veto einlegen zu wollen.
Die Abstimmung ist allerdings auch Teil eines innenpolitischen Zwists zwischen Präsident und Senat, denn an den Zivilisten in Jemen sowie Saudi-Arabien liegt beiden nichts, und das schon lange. Trump hat das intime Verhältnis zum Königreich nicht begonnen, sondern geerbt. Die US-Regierung unterstützt saudische Luftangriffe in Jemen schon länger als Trump Präsident ist - sie liefert vor allem Informationen, die zur Erfassung von Angriffszielen dienen.
Wie gut das klappt, zeigt ihr eigener Bericht. Mit so einer Entscheidung will sich der Senat als Menschenfreund und Trump-Gegner inszenieren. Derweil leiden in Jemen mehr als 20 Millionen Menschen an akuter Hungersnot. Anstatt sich für das Ende eines aussichtslosen Krieges einzusetzen, lässt man die Saudis alleine weitermachen.
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