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LINKE kritisiert Darstellung der Deutschtest-Zahlen durch AfD
Gut die Hälfte aller Zuwanderer*innen schafft Deutschtest - Quote zuletzt gesunken
Berlin. Etwas mehr als die Hälfte der Zuwanderer*innen schließen den Deutschtest im Rahmen eines Integrationskurses erfolgreich ab. Von rund 202.000 Teilnehmern im vergangenen Jahr schafften rund 108.500 die Sprachprüfung, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht. Allerdings verschlechterte sich die Erfolgsquote. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums betonte am Freitag in Berlin, dass die Gesamtzahl der Kursteilnehmer deutlich gestiegen sei.
Zudem werde ein Schwerpunkt darauf gelegt, die Verbindlichkeit der Teilnahme weiter zu optimieren, sagte der Ministeriumssprecher weiter. Dafür seien »diverse Maßnahmen« eingeleitet worden. Insgesamt gebe es »einen großen Aufwuchs« bei den Teilnehmern.
Auch sei die Zahl derjenigen, die das Sprachniveau B1 oder A2 erreichten, nahezu unverändert geblieben, sagte der Sprecher. Ferner hätten 17 Prozent der Teilnehmer an Alphabetisierungskursen das Niveau B1 geschafft. Das Niveau der Kursteilnehmer wird von A als unterster Stufe bis C als höchster Stufe bewertet.
Die Linkspartei kritisierte die Interpretation der Zahlen durch die AfD. Diese versuche, »mit einem falschen Zahlenspiel« Teilnehmer von Integrationskursen als »Integrationsverweigerer« darzustellen, erklärte die migrationspolitische Sprecherin Gökay Akbulut. Denn mehr als ein Drittel habe den Integrationskurs nur freiwillig besucht und musste demnach einen abschließenden Test gar nicht absolvieren. Insgesamt seien nur 128.283 von den rund 202.000 Menschen verpflichtet, diesen Kurs abzuleisten, fügte Akbulut hinzu.
Der AfD-Abgeordnete René Springer sagte der »NOZ«, er halte die »anhaltend hohe Durchfaller-Quote« bei den Integrationskursen angesichts von Kosten in Milliardenhöhe »für äußerst bedenklich«. Die Bundesregierung sei in der Pflicht, schnell über die Ursachen aufzuklären.
Über die Antwort der Bundesregierung auf die AfD-Anfrage hatten zunächst die »Neue Osnabrücker Zeitung« und die »Welt« berichtet. Demnach fielen 45 Prozent durch. 2017 hätten noch rund 60 Prozent der 292.000 Kursteilnehmer den Sprachtest bestanden, berichtete die »Neue Osnabrücker Zeitung«.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hatte nach scharfer Kritik an mangelhaften Kursen die Qualitätskontrolle im vergangenen Jahr »erheblich intensiviert«, wie es dem Bericht zufolge in der Antwort des Innenministeriums hieß.
Laut der »Welt« nahmen im vergangenen Jahr neben den 202.000 erstmaligen Besuchern eines Integrationskurses rund 109.000 Zuwanderer zum wiederholten Mal an einem solchen Angebot teil. Unter den erstmaligen Kursbesuchern machten demnach Syrer die größte Gruppe aus (39.000), gefolgt von Afghanen (15.000). Die Angaben des Innenministeriums sind noch vorläufig. Die endgültigen Zahlen sollen demnach im Mai vorgelegt werden. AFP/nd
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