Werbung

Holt die Raser von der Straße

Marion Bergermann will härter gegen Temposünder vorgehen

  • Marion Bergermann
  • Lesedauer: 2 Min.

Am Dienstag wurden zwei Raser aus Berlin erneut zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt. Bei ihrem Autorennen starb ein Rentner. Das Urteil soll andere abschrecken, mit ihren getunten Karren durch Ortschaften zu rasen oder bei Rennen mitzumachen. Aber wichtiger als die 27 und 30 Jahre alten Männer für sehr lange Zeit, mindestens 15 Jahre, hinter Gitter zu schicken, was der Sozialisation wenig zuträglich ist, wäre es, täglich viel mehr gegen Verkehrsrowdys zu tun. Denn wie auch der Sohn des Opfers nach dem Gerichtsurteil sagte: »Das Rasen geht leider weiter.« Es braucht nicht harte Urteile, sondern mehr Prävention.

Es gibt zwar die Möglichkeit, härtere Strafen wegen verbotener Autorennen zu verhängen, wenn dabei jemand stirbt. Aber bereits viel früher sollten Raser von der Straße geholt werden. Und zwar nicht erst, wenn ein Rennen auffliegt oder etwas passiert ist. Zum einen sollte die Polizei zu schnell fahrende, röhrende Wagen sofort aus dem Verkehr ziehen und häufiger kontrollieren. Die pseudostolzen Besitzer von Autos mit lautem Auspuff sollen merken, dass es schwierig wird, aufmerksamkeitsheischend andere Verkehrsteilnehmer*innen zu stören und zu gefährden.

Zum anderen muss es gelingen, dass Jugendliche es nicht mehr cool finden, wenn sie mit über 100 Stundenkilometern durch Ortschaften brettern. Schließlich hat das nichts mit Freiheit oder Rebellion zu tun. Es ist laut, gefährlich, umweltschädlich und chauvinistisch.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.