Themen setzen

René Heilig über Trumps NATO-Dominanz und deutsche Demut

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.
Trump ist so gemein … Sicher, doch: Wer der Domina die Peitsche in die Hand gibt, sollte sich nicht beschweren, wenn es weh tut. Allein die Kanzlerin versprach dreimal, dass Deutschland bis 2024 das Zwei-Prozent-Rüstungsziel der NATO erfüllt. Dabei war von Anfang an klar, dass 80 Milliarden Euro oder mehr fürs Militär weder sinnvoll noch bezahlbar sind. Zumal mehr Waffen und mehr Soldaten die Welt noch nie sicherer gemacht haben. Was also tun? Die NATO muss weg!? Die Losung ist zwar konsequent, wäre in Wendezeiten vielleicht durchsetzbar gewesen, doch aktuell verspricht sie keinen Erfolg.

Nun erzählt NATO-Generalsekretär Stoltenberg jedem möglichst viel von dem, was er hören will. Einiges ist aber als Anregung verwertbar: Man sollte die Situation nicht schlimmer machen, als sie ist. Obwohl Stoltenberg wahrlich kein Widerständler gegen US-Hegemonie ist, erlaubt er sich die Ansicht, dass Russland keine Bedrohung für die NATO und Deutschland ein Land ist, das die Bedeutung von Frieden wirklich versteht. Der Mann spricht das Wort Dialog aus und betont, man wolle kein neues Aufrüsten und keinen neuen Kalten Krieg.
In die Hand sollte Außenminister Maas einschlagen, statt sich – wie gerade in den USA – ohne Gegenwehr weiter verhauen zu lassen. Als erstes Zeichen von politischem Selbstbewusstsein könnte er in Brüssel eigene Themen wider den NATO-Spalter Trump setzen. Dazu könnte gehören, die 1997 zwischen der NATO und Russland verabredete und seit Jahren suspendierte strategische Partnerschaft zu aktivieren.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -