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Rache als Rache auf Rache ...
Alexander Isele über die Bombenanschläge in Sri Lanka
Es ist die wahrgewordenen Fantasie menschenverachtender Fanatiker auf der ganzen Welt: Bomben auf Christen in Sri Lanka als Racheaktion für ein Kugelhagel auf Muslime in Christchurch, Neuseeland, als Racheaktion auf ... als Racheaktion auf ... Eine weltweite Gewaltspirale, die niemals endet und den Hass auf alle Andersdenkenden am Kochen hält - und so die eigene Existenz rückversichert.
Die Globalisierung lässt Zeit und Raum schrumpfen, heißt es. In Sri Lanka gab es in muslimischen Gemeinden zwar vereinzelt radikale Tendenzen - bedingt durch rückkehrende Arbeitsmigranten, die sich in den Golf-Staaten radikalisiert haben. Aber das Ausmaß des Anschlages und die internationale Vernetzung der Terroristen kann wohl nicht allein auf sri-lankische Gruppen zurückzuführen sein. So wundert es nicht, dass Fanatiker, die sich als »Islamischer Staat« bezeichnenden, den Anschlag für sich reklamieren. Kurz nach dem Verlust ihrer Bastion in Syrien weisen sie per Massenmord in Sri Lanka die eigene Zukunft. Medial weltweit beachtet, lässt sich ein Propagandaerfolg erzielen. Für Sri Lankas Gesellschaft mit dem seit zehn Jahren währenden brüchigen Frieden könnte dieser schlimme Folgen haben. Die Islamisten feiern die Gewalt; die Antwort wird nicht lange auf sich warten lassen - ob in Sri Lanka oder sonst wo auf der Welt.
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