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Grüne fordern Öko-Kriterien bei Wohlstands-Bemessung
Fraktionschef Hofreiter: Müssen weg von einer Orientierung am Wachstum des Bruttoinlandsproduktes
Berlin. Angesichts der dramatischen Warnung vor einem massenhaften Artensterben fordern die Grünen, den Wohlstand von Staaten auch anhand ökologischer und sozialer Kriterien zu messen. »Unser Wirtschaften ist auf eine intakte Natur angewiesen«, sagte Bundestags-Fraktionschef Anton Hofreiter. »Wenn wir die Natur weiterhin blind zerstören, hat das auch volkswirtschaftlich immense Kosten.« Man müsse weg von einer Orientierung am Wachstum des Bruttoinlandsproduktes. »Wir müssen stattdessen auch soziale und ökologische Kriterien einbeziehen, wenn wir unseren Wohlstand ernsthaft messen wollen«, so Hofreiter.
Das »Naturkapital« dürfe nicht unter den Tisch fallen, betonte der Grünen-Politiker. Als Beispiel für die wirtschaftliche Abhängigkeit von der Natur nannte er die Landwirtschaft: Industriell betrieben führe sie dazu, dass es immer weniger Bienen gebe, erklärte er. »Weniger Bienen heißt gleichzeitig weniger landwirtschaftliche Erträge. Es braucht die Artenvielfalt, um den Wohlstand in unserem Land zu garantieren.«
Eine Abkehr vom »Wirtschafts-Mantra des ständigen Wachstums« mahnte auch die Naturschutzorganisation BUND an. »Die Zerstörung der biologischen Vielfalt bedroht die Menschheit mindestens so sehr wie die Klimakrise«, sagte BUND-Chef Hubert Weiger. »Mit dem neuen Bericht gibt es keine Ausreden mehr. Wir müssen endlich die Bereitschaft aufbringen, den Ressourcenverbrauch in Deutschland drastisch zu reduzieren.« Die Bundesregierung müsse den politischen Rahmen für nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltigen Konsum setzen, so Weiger.
In dem am Montag in Paris vorgestellten UN-Bericht zum Zustand der Artenvielfalt heißt es unter anderem, von den geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten weltweit seien rund eine Million vom Aussterben bedroht. Agenturen/nd
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