Der nächste Schritt - Krieg?

René Heilig erwartet in Sachen USA-Iran einen deutlichen Einspruch Deutschlands und der EU

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Genug ist genug, sagen die iranischen Machthaber und setzten - ein Jahr nachdem die USA einseitig das völkerrechtlich verbindliche Atomabkommen gekündigt und Sanktionen verschärft haben - Teile des Vertrages aus. Nichts anderes war zu erwarten, nachdem die europäischen Signatarstaaten zwar verbal eine Unterstützung Irans wider die wachsende US-Drohpolitik bekundet, doch tatsächlich nichts unternommen haben.

Was nun? Teheran wird den Vertrag nicht vollständig kippen, denn das wäre ein für die USA willkommener Anlass, um - gewiss mit Unterstützung von Saudi-Arabien, Israel und Irak - die bereits in die Region entsandten Kampfjets zu starten. Doch können die, wie von Trump und seinen Scharfmachern Bolton und Pompeo beabsichtigt, eine Implosion des Teheraner Regimes erreichen? Sicher ist, in so einem Waffengang wäre Iran hoffnungslos unterlegen und würde bei einem Angriff asymmetrisch antworten. Was zunächst die ohnehin fragile Lage in Irak verschärft.

In der explosiven Nahostregion öffnet Washington wieder einmal voller Unvernunft ein Pulverfass. Was unternehmen Großbritannien, Frankreich und Deutschland, das gerade im UN-Sicherheitsrat auch Sitz und Stimme hat, dagegen? Bislang nichts. Klar, die NATO kuscht wie immer vor ihren größten Bündnispartner. Und die EU? Es ist zu befürchten, auch sie macht dem Irren im Weißen Haus wieder mal einen Weg frei ins Verderben.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.