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Das ist keine Europa-Wahlwerbung
Alina Leimbach über den Seawatch-Wahlspot der PARTEI
Im Vorhinein war viel diskutiert worden. Erst weigerte sich das ZDF, den Wahlwerbespot der Satirepartei Die PARTEI zu senden. Begründung: Dies sein kein Wahlspot. Denn die PARTEI hatte sich entschieden, ihre knapp eineinhalb Minuten Sendezeit der Seenotrettungs-NGO Seawatch zur Verfügung zu stellen. Nachdem sie dann aber einen Abspann mit PARTEI-Logo einfügte, wurde der Spot nun doch gesendet.
Und nein, ein Werbespot für die EU ist er nicht. Im Gegenteil. Er holt die Bilder ins Wohnzimmer, die das Staatenbündnis möglichst vermeiden will. Ein Junge kämpft unter Wasser gegen das Ertrinken an, versucht mit Paddelbewegungen an die Wasseroberfläche zu rudern. Man hofft in jeder Sekunde des Clips, dass er es schafft. Doch anders als in Hollywood gibt es für ihn kein Happy End. Er ertrinkt, vor den Augen der schockierten Zuschauer*innen.
Das ist heftig, doch es kommt der derzeitigen Lage im Mittelmeer nahe: Dort gibt es fast keine Retter*innen mehr. Und die EU trägt eine verheerende Schuld. Sie hat ihre Mission »Sophia« auf dem Meer eingestellt, bei der zuvor an der libyschen Küste Menschen gerettet wurden. Stattdessen finanziert sie die dortige, oft tödlich endende Küstenwache. Nein, das ist keine Werbung für dieses Europa. Aber es ist wohl einer der eindrücklichsten Aufrufe dieses Wahlkampfs, Europa anders zu machen.
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