- Wirtschaft und Umwelt
- Gerd Müller
Bundesminister fordert Verbot von Plastiktüten
Müller: »Wenn wir so weiter machen, versinken wir im Müll« / Auch Mexiko-Stadt verbietet künftig Einweg-Plastik
Berlin. Im Kampf gegen Plastikmüll hat Entwicklungsminister Gerd Müller ein sofortiges Verbot von Plastiktüten gefordert. »Das Verbot von Plastik-Strohhalmen genügt nicht, Deutschland sollte nicht auf Europa warten und Einweg-Plastiktüten sofort verbieten«, erklärte der CSU-Politiker in der »Augsburger Allgemeinen«. »Wenn wir so weiter machen, versinken wir im Müll«, warnte Müller. Müll werde wie der Klimawandel zu einer globalen Überlebensfrage. Die Menge von derzeit zwei Milliarden Tonnen Abfall jährlich könnte bis zum Jahr 2050 um 70 Prozent steigen, der Plastikmüll in den Meeren sich in dieser Zeit sogar verzehnfachen.
Der Minister verwies auf afrikanische Länder, die bereits Plastiktüten verboten hätten. »Was Ruanda, Kenia und Uganda können, müssen wir auch schaffen«, sagte er. »Es kann nicht unser Ziel sein, den Müll nun einfach in andere Länder wie Malaysia zu schicken.« Müller hatte sich in der Vergangenheit zudem offen für eine Plastiksteuer gezeigt.
Die Zahl der verbrauchten Plastiktüten geht stark zurück, seit der Handel dafür - freiwillig - Geld nimmt. Weiterhin kostenlos sind die dünnen Beutel für Obst oder Gemüse.
Die Bundesregierung will erreichen, dass nur noch sortierter und gut recycelbarer Kunststoffabfall ins Ausland verkauft werden darf. Hintergrund sind Berichte über Plastikvermüllung in Ländern wie Malaysia oder Indonesien, in die auch deutsche Unternehmen Abfall exportieren. Die EU will zudem Einweg-Produkte wie Plastik-Strohhalme verbieten.
Auch in Mexiko-Stadt dürfen ab Ende nächsten Jahres keine Einweg-Plastiktüten mehr verkauft werden. Die Stadt verabschiedete am Donnerstag ein entsprechendes Gesetz. Verboten werden demnach auch Strohhalme, Plastikbesteck und Kaffeekapseln. Agenturen/nd
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