+++ Zahlen & Fakten +++

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Sachsen Schlusslicht bei Tarifbindung

In Sachsen sind einer Studie zufolge nur 39 Prozent aller Beschäftigten durch einen Tarifvertrag geschützt. Damit ist der Freistaat mit erheblichem Abstand Schlusslicht in Deutschland. In den übrigen ostdeutschen Bundesländern liege die Tarifbindung im Durchschnitt bei 46 Prozent, in Westdeutschland im Schnitt bei 57 Prozent der Beschäftigten.

Bei den Betrieben sind in Sachsen noch 15 Prozent an einen Tarifvertrag gebunden, gegenüber 20 Prozent in den übrigen ostdeutschen Bundesländern und 29 Prozent in Westdeutschland.

Mütter mit erheblichen Lohneinbußen

Wenn Frauen Kinder bekommen und danach wieder in den Job zurückkehren, müssen sie mit erheblichen Lohneinbußen rechnen. Auch Gleitzeit könne den geringeren Verdienst nicht verhindern. Das ist das Ergebnis einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Frauen, die nach einer Elternzeit von bis zu einem Jahr in den Beruf zurückkehren, verdienen im Schnitt 6,5 Prozent weniger pro Stunde. Wer mehr als ein Jahr pausiert, bekommt danach pro Stunde fast zehn Prozent weniger bezahlt. Anderen Studien zufolge verdienen Mütter von zwei Kindern bis zum Alter von 45 Jahren bis zu 58 Prozent weniger als kinderlose Frauen.

Die Untersuchung ging auch der Frage nach, ob flexible Arbeitszeiten dazu beitragen können, Nachteile beim Einkommen auszugleichen. Das Ergebnis: Mütter, die Elternzeit genommen haben und in Gleitzeit wechseln, verdienen im Schnitt sogar noch weniger als vorher.

Alte Berufe fallen weg, neue kommen

Mehr als 18 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland könnten, einer neuen OECD-Studie zufolge, durch Automatisierung wegfallen. Bei den Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind es im Schnitt 14 Prozent.

Das höhere Risiko der Automatisierbarkeit in Deutschland sei teils auf die große Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes mit vielen Routinetätigkeiten zurückzuführen. Als bedroht schätzen die OECD-Forscher Arbeitsplatze ein, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent automatisiert werden. Zusätzlich dürfte sich laut Studie jeder dritte Job durch digitale Technik stark verändern. In Deutschland sind es 36 Prozent der Arbeitsplätze.

Zehn Stunden weniger arbeiten

Fast jeder zweite Angestellte in Deutschland (48 Prozent) würde gern etwas weniger arbeiten - trotz des Gehaltsverlustes. In den meisten Fällen aber nur zehn Stunden weniger. Andererseits würde fast jeder Fünfte (18 Prozent) bis zu zehn Stunden mehr arbeiten, vier Prozent sogar mehr als zehn Stunden. Agenturen/nd

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