UN stellt Aktionsplan gegen Hassrede vor

Generalsekretär António Guterres: »Hassreden tragen zu Gewalt und Konflikten bei«

  • Lesedauer: 2 Min.

New York. Die Vereinten Nationen haben einen Aktionsplan gegen die weltweite Zunahme hasserfüllter Äußerungen vorgestellt. »Hassreden sind ein direkter Angriff auf unsere Grundwerte von Toleranz, Inklusion und Respekt für Menschenrechte und Menschenwürde«, sagte Generalsekretär António Guterres am Dienstag in New York. »Hassreden hetzen Gruppen gegeneinander auf, tragen zu Gewalt und Konflikten bei und untergraben alle unsere Bemühungen für Frieden, Stabilität und nachhaltige Entwicklung.«

Der vom UN-Sonderbeauftragten zur Verhinderung von Völkermorden Adama Dieng erarbeitete Plan sieht vor, dass zunächst Verbreiter von Hassreden und diejenigen, die am besten dagegen vorgehen können, identifiziert werden sollen. Spezielle Bildungs- und Aufklärungsinitiativen sollen präventiv wirken. Die UN wollen zudem Menschen und Gruppen mit gegenteiligen Ansichten zum Austausch zusammenbringen, sowohl bei echten Treffen als auch digital im Internet. »Mit neuen Kanälen erreichen Hassreden ein größeres Publikum als je zuvor und das in Lichtgeschwindigkeit«, sagte Guterres. »Deswegen müssen wir alle - die UN, Regierungen, Technologieunternehmen und Bildungseinrichtungen - uns noch mehr dagegen einsetzen.«

Die UN macht unter anderem Hassbotschaften auf sozialen Medien für die gewaltsame Vertreibung der Rohignya verantwortlich. In einem Bericht vom vergangenen Oktober nannte Marzuki Darusman, Chef der UN-Untersuchungsmission in Myanmar, den Anstieg von Hassrede als einen Faktor. Er bezeichnete die humanitäre Katastrophe als »vorhersehbar und geplant«.

Konkrete Verbreiter von Hassbotschaften wollte Guterres bei der Vorstellung des Plans auf Nachfrage allerdings nicht benennen. »Mein Ziel ist es nicht, einzelne Menschen an den Pranger zu stellen, denn leider reden wir hier über etwas, das sich sehr weit verbreitet hat. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir ein Massenphänomen vor uns haben, nicht nur etwas, das ein oder zwei Menschen betrifft.« dpa/nd

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