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Das globale Mantra
Susanne Schwarz fordert beim Klimaschutz lokale Lösungen der Industrieländer
Die Staats- und Regierungschefs der G20 haben gerade noch mal die Kurve gekriegt. Bis kurz vor Schluss ihres Gipfels in Osaka sah es in Sachen Klimaschutz ganz mau aus, am Ende erneuerten zumindest 19 der 20 mächtigsten Staaten der Welt ihr Bekenntnis zum Paris-Abkommen.
Der G20-Gipfel machte mal wieder die größte Schwachstelle der globalen Klimapolitik deutlich. Das Pariser Klimaabkommen beruht auf freiwilligen Selbstverpflichtungen der Staaten. Als einziges Mittel, die Empfehlungen der Wissenschaft durchzusetzen, bietet es gegenseitigen politischen Druck der Staaten. Doch das ist eine wackelige Angelegenheit. Auch auf den Klimaverhandlungen in Bonn in den vergangenen beiden Wochen war das Problem offen zutage getreten. Mehrere Knackpunkte blieben ungeknackt, weil eine Handvoll Staaten mit starker fossiler Wirtschaft es so wollte.
Es ist wohl an der Zeit, das Mantra aufzugeben, globale Fragen bräuchten globale Antworten. Internationale Zusammenarbeit ist wichtig - aber nicht der einzige Weg. Um die Klimakrise zu lösen, muss man aufhören, Treibhausgase in die Atmosphäre zu katapultieren. Es gilt, Kohlekraftwerke abzuschalten, Autos zu reduzieren, den Konsum tierischer Produkte zu verringern. Um damit anzufangen, dürfen die Industrieländer mit ihren finanziellen und technologischen Ressourcen nicht auf den Rest der Welt warten.
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