Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Feuilleton-Ressortkollege berichtet mir von einem Gespräch, das er am Wochenende in Frankfurt am Main mit einem Fünfjährigen führte. Das Gespräch verlief wie folgt:

Kind: »Was arbeitest du?« Kollege: »Ich arbeite bei einer Zeitung.« Kind: »Zeitung? Was ist das?«

Ein schönes, lehrreiches Gespräch. Eigentlich, bei eingehender Betrachtung, sogar ein perfekter, von allem bleischweren sprachlichen Ballast bereinigter Bühnendialog, der - bei aller Knappheit - Präzision im Ausdruck und thematische Strenge miteinander vereint. Ein Dialog, der nicht nur die sogenannte Zeitungskrise auf den Punkt bringt, sondern die zu erwartende Krise des lesenden, schreibenden, denkenden menschlichen Wesens an sich. Ein Dialog wie von Brecht, Beckett oder Bernhard. Im Grunde müsste man ihn auf eine Theaterbühne bringen. Doch das Problem wird der oben genannte Fünfjährige sein. »Theater? Was ist das?«, wird er fragen. tbl

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.