Werbung

Sachsen-Wahl ist nicht gelaufen

Robert D. Meyer hofft auf Parteibündnisse im Kampf um die Erststimme

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Halten wir fest: Die sächsische AfD beschließt vollmundig ein »Regierungsprogramm«, liebäugelt mit einen eigenen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten, ist aber unfähig, sich an Wahlgesetze zu halten. Weil die Partei am 1. September nur mit 18 statt 61 Kandidaten auf ihrer Landesliste antreten darf, gibt es eine reale Chance, das reaktionäre Worst-Case-Szenario eines völkischen Durchmarschs abzuwenden. Vorausgesetzt, alle anderen Parteien ergreifen die Gelegenheit.

Eine starke AfD-Fraktion im Landtag gibt es nur, wenn die extreme Rechte viele Direktmandate holt. Prognosen trauen ihr den Gewinn von bis zu 26 der 60 Wahlkreise zu. Das würde reichen, um große Teile der Verluste aufgrund der gekürzten Landeslisten auszugleichen. Ist also doch schon alles gelaufen? Nein! Denn Stimmungsbilder zwei Monate vor der Wahl sind keine Ergebnisse am Wahltag. Bis dahin kann viel passieren.

Strategen sollten nun analysieren, in welchen Wahlkreisen der Kampf um die Erstimmen so knapp ausfallen könnte, dass es Sinn ergibt, den Kandidaten einer anderen Partei mit den größten Chancen gegen die AfD zu unterstützen. Mitnichten ist das nur die CDU, für die Direktwahlkreise lange quasi als sicheres Ticket in den Landtag galten. In Dresden und Leipzig dominieren etwa Grüne und LINKE. Zusammenarbeit tut jetzt not.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -