Höcke hat nichts zu befürchten

Robert D. Meyer über einen Appell gegen den völkischen Nationalisten der AfD

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist absurd, wenn 100 AfD-Funktionäre Björn Höcke kritisieren, er maße sich an, für die Gesamtpartei zu sprechen und gleichzeitig selbst voller Überzeugung behaupten, sie wüssten, dass die Mehrheit der 35 000 Parteimitglieder den Kurs des Posterboys vom völkischen »Flügel« nicht teilt. Der Beweis für diese kühne These bleibt aus, die Verfasser des Appells belassen es schlicht bei der Behauptung, das Gros der Parteibuchinhaber sei »bürgerlich«. Mehr Selbstbetrug und Irreführung der Öffentlichkeit geht nicht.

Es gehört zum Gründungsmythos der AfD, sich rechts von der Union zu verorten, aber stets zu behaupten, klare Grenzen gegenüber Rechtsradikalen zu ziehen. Das ist deshalb schon oberflächlich sehr leicht als Lüge zu entlarven, weil Vertreter wie Björn Höcke oder Andreas Kalbitz nicht erst seit gestern Mitglieder sind. Eine drohende Unterwanderung? Rechtradikale sind seit den Anfängen am Aufbau der Partei beteiligt, in den ostdeutschen Landesverbänden dominieren sie die Strukturen, im Westen spalten sie die Partei.

Wer der AfD noch nicht den Rücken gekehrt hat, gehört zu einer rassistischen, chauvinistischen und antipluralistischen Partei, deren Kurs als Feind der offenen Gesellschaft gesetzt ist. Daran etwas zu ändern, wollen auch die Unterzeichner des Anti-Höcke-Briefes nichts. Ihre Kritik entzündet sich an Macht- und Stilfragen, nicht aber an einer inhaltlichen Auseinandersetzung.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.