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Höcke hat nichts zu befürchten
Robert D. Meyer über einen Appell gegen den völkischen Nationalisten der AfD
Es ist absurd, wenn 100 AfD-Funktionäre Björn Höcke kritisieren, er maße sich an, für die Gesamtpartei zu sprechen und gleichzeitig selbst voller Überzeugung behaupten, sie wüssten, dass die Mehrheit der 35 000 Parteimitglieder den Kurs des Posterboys vom völkischen »Flügel« nicht teilt. Der Beweis für diese kühne These bleibt aus, die Verfasser des Appells belassen es schlicht bei der Behauptung, das Gros der Parteibuchinhaber sei »bürgerlich«. Mehr Selbstbetrug und Irreführung der Öffentlichkeit geht nicht.
Es gehört zum Gründungsmythos der AfD, sich rechts von der Union zu verorten, aber stets zu behaupten, klare Grenzen gegenüber Rechtsradikalen zu ziehen. Das ist deshalb schon oberflächlich sehr leicht als Lüge zu entlarven, weil Vertreter wie Björn Höcke oder Andreas Kalbitz nicht erst seit gestern Mitglieder sind. Eine drohende Unterwanderung? Rechtradikale sind seit den Anfängen am Aufbau der Partei beteiligt, in den ostdeutschen Landesverbänden dominieren sie die Strukturen, im Westen spalten sie die Partei.
Wer der AfD noch nicht den Rücken gekehrt hat, gehört zu einer rassistischen, chauvinistischen und antipluralistischen Partei, deren Kurs als Feind der offenen Gesellschaft gesetzt ist. Daran etwas zu ändern, wollen auch die Unterzeichner des Anti-Höcke-Briefes nichts. Ihre Kritik entzündet sich an Macht- und Stilfragen, nicht aber an einer inhaltlichen Auseinandersetzung.
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