- Kommentare
- BVG
Gesetze gelten auch in der Not
Nicolas Šustr über Probleme beim Kauf neuer U-Bahnen
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) scheinen lernresistent zu sein. Erst vor nicht einmal einem Jahr ist eine stümperhaft eingefädelte Bestellung von dringend nötigen Zügen für die U-Bahn fast gescheitert. Das Unternehmen hatte Glück, dass das zuständige Kammergericht im Verfahren trotz Missachtung seiner Vorgaben überhaupt eine außergerichtliche Einigung vorgeschlagen hatte. Und dass Kläger Siemens nicht auf seiner Rechtsposition beharrte, sondern schließlich einem Kompromiss zustimmte.
Lesen sie auch zum Thema: Verspätung auf unbestimmte Zeit. Der Auftragsvergabe für 1500 neue U-Bahnwagen droht eine jahrelange Verzögerung. Von Nicolas Šustr
Damals ging es um 120 Millionen Euro, nun um einige Milliarden. Dem Anschein nach bietet der Ablauf des Vergabeverfahrens für bis zu 1500 neue Wagen für die U-Bahn so viele offene Flanken, dass die Vergabekammer statt der üblichen fünf Wochen mindestens die doppelte Zeit benötigen wird, um zu entscheiden. Die BVG scheint zu glauben, dass die eingeführten Regularien nicht mehr gelten, nur weil der Senat die nötigen Mittel jahrelang nicht zur Verfügung gestellt hatte. Das kann den Rechtsstaat jedoch nicht außer Kraft setzen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.