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Schluss mit der Gig-Forschung!
Nicolas Šustr über das Exzellenzsystem bei Unis
Digitalkonzerne lieben die Gig-Economy. Lohnsklaven immer nur einzeln für jeden Einsatz zu bezahlen, ist einfach so herrlich effizient. Wenn gerade keine Pizza ausgeliefert werden muss oder im Callcenter Flaute herrscht, dann kostet das Nichtstun des geldgierigen Personals keinen Cent. Und wenn das Putzen des Hotelzimmers einfach mal nicht innerhalb der zeitlichen Vorgaben zu schaffen ist, dann hat der Raumpfleger eben Pech gehabt.
Schlimm genug, dass der Staat diesen Entwicklungen in der Privatwirtschaft tatenlos zusieht oder sie gar noch befördert. Dass er die ökonomische Kampfzone auch noch in die eigenen Bereiche ausweitet, kritisieren Studierende zurecht. Forschungsgelder, die nur einige wenige Jahre garantiert fließen, bieten den Hochschulen wenig Planungssicherheit. Sie geben diesen Druck dann an die eigenen Beschäftigten weiter. Manche aus Verzweiflung, andere, weil sie dieses extreme Leistungsprinzip befürworten. Die Entscheider machen das meist aus einer Position großer ökonomischer Sicherheit. Denn selbst wenn sie fallen sollten, dann nicht tief. Exzellent klingt das alles nicht.
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