Wüste(n) Außenpolitik

René Heilig über Kramp-Karrenbauers Besuch bei den Auslandssoldaten

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Verteidigungsministerin ist nach Jordanien und nach Irak gereist, um sich - wie sie sagt - einen Eindruck vom Einsatz deutscher Soldaten im Kampf gegen den IS-Terror zu machen. Soweit geht die Reise in Ordnung, schließlich ist sie neu in der Funktion. Doch Annegret Kramp-Karrenbauer belässt es nicht beim Sammeln von Eindrücken. Die sicherheitspolitische Laiin, die sich auch als CDU-Chefin gerade höchst stümperhaft bewegte, macht deutsche Außenpolitik. Sie verspricht, dass die Bundeswehr ihre Einsätze in der Region verlängert oder erweitert. Damit geht sie eindeutig über ihre Zuständigkeit hinaus, denn die Bundeswehr ist - das sei gepriesen - eine Parlamentsarmee. Ausschließlich der Bundestag kann darüber befinden, ob die Soldaten nach dem Auslaufen des Mandats Ende Oktober in der Wüste bleiben. Der (Noch-)Koalitionspartner SPD sagt Nein.

Warum auch sollten die Soldaten bleiben? »Wir haben den Krieg gewonnen - jetzt gilt es, den Frieden zu gewinnen«, hatte AKKs Vorgängerin bereits bei der Begründung des aktuellen Mandats im Oktober vergangenen Jahres verkündet. War das gelogen oder warum reiste Kramp-Karrenbauer ohne die für Entwicklungshilfe oder Wirtschaft zuständigen Kabinettskollegen in die Region? Die hätten sich einen Eindruck verschaffen können, um das zu schicken, was man zum Wiederaufbau braucht.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -