Konzern soll Dachverband verlassen

»Deutsche Wohnen & Co enteignen« fordert, dass die Deutsche Wohnen aus dem Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen ausgeschlossen wird.

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Die mietenpolitischen Proteste setzen sich fort. Mit einer Kundgebung wollten am Donnerstagabend (nach Redaktionsschluss) Aktivisten der Initiative »Deutsche Wohnen & Co enteignen« gegen den parlamentarischen Abend des regionalen wohnungswirtschaftlichen Verbandes demonstrieren. Im Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) sind sowohl kommunale Wohnungsbaukonzerne als auch Genossenschaften und private Wohnungskonzerne vertreten.

»Nach meiner Auffassung finanziert die Deutsche Wohnen den BBU hauptsächlich«, kritisiert Michael Prütz, der Vertrauensperson des Volksbegehrens »Deutsche Wohnen & Co enteignen« ist. Das würde die politische Linie des Verbandes beeinflussen. »Die Deutsche Wohnen gehört überhaupt nicht in den BBU, der Konzern müsste ausgeschlossen werden«, fordert Prütz. Die Aktivisten des Enteignungsbegehrens wollen, dass sich der Dachverband angesichts der Wohnungsmarktkrise auf seine genossenschaftlichen Wurzeln zurückbesinnt. Die Initiative lud deshalb zu einem »außerparlamentarischen Abend« ein, um die Teilnehmer der BBU-Versammlung vor dem Café »Einstein« in Mitte mit Flugblättern nach eigener Aussage »gebührend« in Empfang zu nehmen.

»Es stimmt nicht, dass die Deutsche Wohnen unseren Verband maßgeblich finanziert«, widerspricht BBU-Pressesprecher David Eberhart. Trotz des Status als großes Mitgliedsunternehmen habe auch die Deutsche Wohnen nur eine Stimme - genau wie eine kleine Genossenschaft, so Eberhart.

Es ist unterdessen nicht der erste Protest gegen die Konzern-Mitgliedschaft. Vor Kurzem hatten sich auch Genossenschaftsmitglieder in einem Offenen Brief über die Mitgliedschaft der Deutsche Wohnen beschwert.

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