Bekenntniszwang

Uwe Kalbe über gescheiterte Ziele des G7-Gipfels und wozu sie gut sind

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Wieder einmal zwingt Donald Trump zum Bekenntnis. Für ihn oder gegen ihn? Dass es die angeblichen Partner der »Großen Sieben« sind, die er beim Thema Iran vor den Kopf stößt, macht das Ganze etwas unterhaltsamer, aber nicht einfacher. Im Gegenteil. Der Versuch des französischen Präsidenten, die Staatenrunde zu einem minimalen Bekenntnis zum Frieden am Persischen Golf hinter sich zu versammeln, ist erneut schiefgegangen. Der USA-Präsident lässt sich nirgendwo versammeln. Und er hält es auch nicht für nötig, wenigstens zum Schein eine freundliche Miene gegenüber Iran aufzusetzen, wenn es ihm doch um Unterwerfung geht.

Ist die Zeit gekommen, die Runde der »führenden« Weltmächte aufzulösen, nachdem sie ihre Handlungsunfähigkeit vor aller Augen erweist? Eine Forderung, die gerade Linke seit Jahren erheben, mit dem Argument, dass der exklusive Klub selbsternannter Weltenlenker durch nichts und niemanden legitimiert sei. Doch wie sich gleichzeitig zeigt, folgen strategische Übereinkünfte auf dieser Ebene zwar ganz sicher den Interessen ausgewählter Machteliten, doch stellt Interessensaugleich auf dieser Ebene auch einen Wert an sich dar. Trump zwingt erneut zum Bekenntnis. Das hat wenigstens den nützlichen Nebeneffekt, dass jeder nun erkennen kann, wie dieses Bekenntnis der »Großen« ausfällt. Die Fronten werden klarer.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.