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Bekenntniszwang
Uwe Kalbe über gescheiterte Ziele des G7-Gipfels und wozu sie gut sind
Wieder einmal zwingt Donald Trump zum Bekenntnis. Für ihn oder gegen ihn? Dass es die angeblichen Partner der »Großen Sieben« sind, die er beim Thema Iran vor den Kopf stößt, macht das Ganze etwas unterhaltsamer, aber nicht einfacher. Im Gegenteil. Der Versuch des französischen Präsidenten, die Staatenrunde zu einem minimalen Bekenntnis zum Frieden am Persischen Golf hinter sich zu versammeln, ist erneut schiefgegangen. Der USA-Präsident lässt sich nirgendwo versammeln. Und er hält es auch nicht für nötig, wenigstens zum Schein eine freundliche Miene gegenüber Iran aufzusetzen, wenn es ihm doch um Unterwerfung geht.
Ist die Zeit gekommen, die Runde der »führenden« Weltmächte aufzulösen, nachdem sie ihre Handlungsunfähigkeit vor aller Augen erweist? Eine Forderung, die gerade Linke seit Jahren erheben, mit dem Argument, dass der exklusive Klub selbsternannter Weltenlenker durch nichts und niemanden legitimiert sei. Doch wie sich gleichzeitig zeigt, folgen strategische Übereinkünfte auf dieser Ebene zwar ganz sicher den Interessen ausgewählter Machteliten, doch stellt Interessensaugleich auf dieser Ebene auch einen Wert an sich dar. Trump zwingt erneut zum Bekenntnis. Das hat wenigstens den nützlichen Nebeneffekt, dass jeder nun erkennen kann, wie dieses Bekenntnis der »Großen« ausfällt. Die Fronten werden klarer.
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