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- Opioidkrise in den USA
Der Trip aus der Apotheke
Ulrike Henning sieht US-Schmerzmittelhersteller noch nicht am Ende
Für den Drogenkonsum in den USA spielen verschreibungspflichtige Medikamente mittlerweile eine Schlüsselrolle. Hochwirksame Schmerzmittel wurden ab 1980 immer leichtfertiger verordnet. Opioide galten plötzlich als sichere und nebenwirkungsarme Arzneimittel, die es nicht mehr nur für Krebspatienten am Lebensende oder im Akutfall auf Rezept gab. Der Hersteller Purdue wendete mit seinem Oxycodon-Präparat das Blatt endgültig in diese Richtung, mit aggressiver Werbung und dem Verschweigen der Nebenwirkungen. Purdue wurde bereits 2007 wegen Täuschung der Öffentlichkeit zu einer Strafe von 600 Millionen Dollar verurteilt.
Fast ebenso hoch ist die Buße die nun, zwölf Jahre später, Johnson & Johnson allein für seine Verantwortung im Bundesstaat Oklahoma zahlen soll. Das Urteil von 2007 konnte die Vertiefung der Opioidkrise nicht aufhalten. Nach Behördenangaben starben 2017 landesweit rund 47.600 Menschen an Überdosen von Opiaten; dies wurde bei Menschen unter 50 Jahren sogar die häufigste Todesursache.
US-Medien bewerten das aktuelle Urteil ähnlich positiv wie die ersten Milliardenstrafen gegen die Tabakindustrie und hoffen auf Änderung. Auch wenn noch 2000 ähnliche Klagen anhängig sind: Die ersten Hersteller haben sich bereits mit Vergleichszahlungen aus der Affäre gezogen.
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