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Dumme Arbeitgeber
Simon Poelchau über den Anstieg der Kurzarbeit und die Forderung der IG Metall nach einem Transformationsarbeitsgeld
Das Wort »Kurzarbeit« ist derzeit nicht von ungefähr in aller Munde. Schließlich hat sich die Zahl der Beschäftigten, die wegen einer Schieflage ihres Arbeitgebers in diese arbeitsmarktpolitische Maßnahme gesteckt wurden, im letzten Jahr mehr als verdreifacht. Zwar sind 41.000 Menschen in Kurzarbeit noch relativ wenig; auf dem Höhepunkt der letzten Krise im Jahr 2009 waren es über eine Million. Doch gibt es Anzeichen, dass die aufziehende Rezession keine kurze Konjunkturflaute, sondern eine handfeste Strukturkrise wird.
Umso unverständlicher ist es, dass sich die Arbeitgeberverbände mit Händen und Füßen gegen die Forderung der IG Metall nach einem Transformationsarbeitsgeld wehren. Dabei würden die Beschäftigten nicht nur geparkt, bis die Konjunktur wieder anzieht, sondern mittels Weiterbildungen fit gemacht für eine digitale und klimafreundliche Zukunft. Doch die Arbeitgeber befürchten, dass die Arbeitsagentur bei der Bewilligung dieser Maßnahme in ihre Geschäftsmodelle hineinreden könnte, und bangen um ihre unternehmerische Freiheit. Sie übersehen so, dass auch sie davon profitieren, wenn ihre Mitarbeiter für die Geschäftsmodelle der Zukunft geschult werden. Aber vielleicht denkt manch ein etwas klügerer Chef angesichts der jüngsten Konjunkturmeldungen ja allmählich um. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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