Ausländerfeindliche Gewaltausbrüche in Südafrika

Afrikanische Union verurteilt Angriffe gegen afrikanische Migranten

  • Lesedauer: 2 Min.

Pretoria. Südafrika wird wegen einer Welle fremdenfeindlicher Gewalt international kritisiert. Sambia sagte ein Freundschaftsspiel der Fußballnationalmannschaft gegen Südafrika ab, wie der britische Sender BBC am Mittwoch berichtete. Die Afrikanische Union (AU) verurteilte die Angriffe und Plünderungen. Auch die Absage des ruandischen Präsidenten Paul Kagame, der zu einem Besuch in Südafrika erwartet worden war, wird als Reaktion auf die Gewalt gewertet.

Bei den Ausschreitungen wurden mindestens fünf Menschen getötet und mehre Hundert Personen festgenommen. Der Regierungschef der Provinz Gauteng, David Makhura, drohte mit dem Einsatz von Soldaten, sollten die Angriffe auf Läden afrikanischer Migranten nicht aufhören. Präsident Cyril Ramaphosa erklärte, es gebe keinerlei Rechtfertigung für Südafrikaner, Menschen aus anderen Ländern anzugreifen.

Die Gewalt richtet sich vor allem gegen die Läden von afrikanischen Migranten. Drei der fünf Todesopfer sind laut dem südafrikanischen Rundfunk jedoch Südafrikaner. In der Provinz Gauteng mit den Großstädten Johannesburg und Pretoria wurden in den vergangenen Nächten immer wieder Geschäfte geplündert. Als Grund wird auch die weit verbreitete Armut vermutet. Die Arbeitslosenrate ist auf 29 Prozent gestiegen, unter Jugendlichen ist sie noch höher.

Der Vorsitzende der AU-Kommission, Moussa Faki Mahamat, verurteilte die Gewalt gegen die Bürger anderer afrikanischer Länder auf das Schärfste. Er forderte die südafrikanischen Behörden auf, das Leben und das Eigentum der Menschen zu schützen. Nigeria hat Medienberichten zufolge den südafrikanischen Botschafter einbestellt. Der nigerianische Musikstar »Burna Boy« verkündete, nie mehr südafrikanischen Boden zu betreten. In den vergangenen Jahren kam es in Südafrika mehrfach zu Gewalt gegen afrikanische Migranten. 2008 waren mehr als 60 Menschen bei Ausschreitungen getötet worden. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.