Greenpeace: Autoindustrie versteht die Klimakrise nicht

Noch bevor die IAA für die Besucher öffnet, müssen sich Autohersteller und Aussteller mit Demonstranten auseinandersetzen

  • Katharina Schwirkus
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main hat noch nicht einmal für Besucher*innen eröffnet, da beginnen schon die Proteste von Klimaaktivist*innen gegen die Autoindustrie. Am Dienstagmorgen versammeln sich 15 Aktivist*innen von Greenpeace vor dem Eingang der IAA, der für Pressevertreter*innen geöffnet wurde.

Mit einem großen Truck, der an den ein Heißluftballon angeschlossen ist, wollen sie auf die Verfehlungen der Autohersteller aufmerksam machen. So steht auf dem schwarzen Heißluftballon mit weißer Schrift: »CO2«, was den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid durch das Auto symbolisieren soll.

»Wir haben diesen alten, nicht mehr fahrbaren, Pick-up-Truck für diesen Protest umgebaut«, sagt Pressesprecher Benjamin Stephan dem »nd«. Der Ballon sei mit einem Gebläse elektrisch aufgeblasen worden.

Parallel zu der heute stattfindenden Protestaktion hat Greenpeace den Report »Mit Vollgas in die Klimakrise« veröffentlicht. Ein Ergebnis der Studie ist, dass »alleine in 2018 VW, BMW und Daimler einen CO2-Fußabdruck hinterlassen haben, der die Jahresemission von Deutschland übersteigt«, sagt Stephan.

Der Bericht kalkuliert darüber hinaus den CO2-Fußabdruck der zwölf weltweit größten Autokonzerne, einschließlich der Emissionen durch Produktion, Betrieb, Kraftstoffbereitstellung und Recycling ihrer im Jahr 2018 verkauften Autos. Das Urteil des Reports ist eindeutig: Die Autoindustrie versteht die Klimakrise nicht.

Greenpeace ruft zu weiteren Protesten gegen die Autohersteller auf. Gemeinsam mit campact und anderen Nichtregierungsorganisationen mobilisieren die Klimaaktivist*innen für eine große Fahrrad-Demonstration unter dem Motto »aussteigen« am Samstag für autofreie Innenstädte.

Lesen Sie hier das Interview: »SUVs sind die Spitze des Eisbergs eines kranken Verkehrssystems«. Tina Velo, Sprecherin von »Sand im Getriebe«, über die geplanten Proteste auf der Frankfurter Automesse.

Das Ziel der Demonstration, die von sieben verschiedenen Standorten aus beginnt und deswegen »Sternfahrt« heißt, ist ebenfalls der Ausstellungsort der IAA.

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