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Ich bin auch noch da
Alexander Isele über den erneuten Raketentest Nordkoreas
Viel Zeit bleibt Kim Jong Un nicht mehr: Bis zum Jahresende hat er den USA und deren Präsident Donald Trump Zeit gegeben, um zu einer mutigen Entscheidung bezüglich der Beziehungen zu seinem Land zu kommen. Doch im Weltenlauf ist Aufmerksamkeit ein rares Gut, und derzeit liegt der Fokus von Trump nicht auf Nordkorea. Mit dem zehnten Raketentest in diesem Jahr schickte Kim seinem wertgeschätzten Kollegen Trump nun erneut eine Erinnerung, auch noch da zu sein. Nur wenige Stunden zuvor hatte er ein Gesprächsangebot übermitteln lassen.
Doch dass die USA darauf reagieren, ist nicht ausgemacht. In der US-Regierung gibt es Gegner einer jeglichen Annäherung mit Pjöngjang. Der Präsident hätte wohl gerne den Erfolg, sich als Macher eines Friedensabkommens darzustellen zu können. Die Frage stellt sich, ob Trump nach zwei erfolglosen Gipfeln noch auf Nordkorea setzt, um seine Verhandlungskunst unter Beweis zu stellen.
Dabei waren die Möglichkeiten einer Annäherung zwischen den USA und Nordkorea wohl noch nie so gut wie unter Kim und Trump. Beide eint der Hang zu unorthodoxer Diplomatie samt großer Gesten und abrupten Wendungen, und sie scheinen einander zu mögen. Doch ob das ausreicht, um zu einer Einigung zu kommen? Raketentests sind da sicher keine Hilfe.
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