Jeder zweite Deutsche sieht die Demokratie in Gefahr

Bürger sehen Demokratie als Staatsform positiv - aber die konkrete Umsetzung sei unzureichend

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Köln. Die Demokratie hierzulande ist einer aktuellen Studie zufolge nach Auffassung von 53 Prozent der Deutschen in Gefahr. In einer am Donnerstag veröffentlichen Studie des Marktforschungsinstituts YouGov in Zusammenarbeit mit dem Sinus-Institut stuften die Befragten vor allem den Rechtsextremismus als Gefahr für die Demokratie ein, gefolgt von Rechtspopulismus, Migranten, Linksextremisten und den USA.

83 Prozent halten laut der Erhebung die generelle Idee der Demokratie für eine gute Sache. 79 Prozent sind zudem der Meinung, dass die Demokratie die beste Herrschaftsform für Deutschland ist. Knapp jeder zehnte Deutsche stimmt allerdings diesen beiden Aussagen nicht zu und steht der Demokratie als Staatsform negativ gegenüber.

Zwischen der generell positiven Demokratiebewertung und der wahrgenommenen praktischen Umsetzung besteht der Studie zufolge eine deutliche Diskrepanz. Bei der Frage, wie zufrieden die Befragten mit der tatsächlichen Demokratie in Deutschland sind, herrscht demnach Uneinigkeit: 54 Prozent sind zufrieden damit, wie die Demokratie in der Bundesrepublik tatsächlich funktioniert, 40 Prozent sind unzufrieden.

Bemängelt werden in diesem Zusammenhang unter anderem die Partizipationsmöglichkeiten der Bürger: Knapp zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass es zu wenig Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Bevölkerung gibt, auch zeigen sich 34 Prozent überzeugt, dass ihre Wahlstimme kaum Auswirkung hat.

Dabei variiert die Zufriedenheit mit dem demokratischen Status quo deutlich zwischen den verschiedenen Wählergruppen: Grünen-Wähler sind am zufriedensten (79 Prozent) mit der Funktionsweise der Demokratie in Deutschland. Auch Wähler von CDU/CSU (72 Prozent), SPD und FDP (jeweils 64 Prozent) äußerten sich positiv. Schon deutlich abgeschlagen folgen die LINKEN-Wähler mit 49 Prozent. Von den AfD-Wählern sind nur 19 Prozent zufrieden.

Die repräsentative Studie wurde anlässlich des Tags der Demokratie am nächsten Sonntag veröffentlicht. Befragt wurden vom 22. August bis zum 1. September mehr als 2020 Wahlberechtigte ab 18 Jahren. AFP/nd

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