Mit neuer Energie zum großen Ziel

Nach dem ersten Sieg bei der EM wollen Deutschlands Volleyballer ihren Stärken wieder ausspielen

  • Kirsten Opitz, Antwerpen
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Wade von Georg Grozer zwickt. »Bei mir schauen die Ärzte und ich von Tag zu Tag«, sagte der Starangreifer der deutschen Volleyballer. Zumindest der zuletzt kränkelnde Zuspieler und Kapitän Lukas Kampa erschien am Dienstag, dem ersten EM-Ruhetag wieder zum Balltraining in der Halle. Immerhin.

Die Pause kommt für den Vizeeuropameister nach dem ersten Sieg bei der Europameisterschaft am Montagabend über Österreich (3:0) genau zur rechten Zeit. Gegen den Außenseiter hatte Bundestrainer Andrea Giani seine Mannschaft umbauen müssen. Kampa blieb mit Magenproblemen gleich im Hotel, Grozer kam mit verbundener Wade nicht zum Einsatz, im Angriff mussten andere punkten. Zudem verletzte sich auch noch Anton Brehme im zweiten Satz am Knöchel und fiel aus. Ob der Mittelblocker am Mittwoch im richtungsweisenden Spiel gegen die Slowakei wieder einsatzbereit ist, steht noch nicht fest.

Derzeit liegt die deutsche Mannschaft nach nur einem Sieg aus drei Spielen in der Gruppe B auf dem vierten Rang. Zum Einzug ins Achtelfinale würde das reichen, allerdings bekäme es die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes danach aller Voraussicht nach mit Weltmeister Polen zu tun. Um den von dem früheren Bundestrainer Vital Heynen betreuten Titelkandidaten aus dem Weg zu gehen, sollten die Deutschen die Slowaken in der Tabelle hinter sich lassen.

»Die Ausfälle sind natürlich super ärgerlich. Gerade Georg und Lukas sind unsere erfahrensten Spieler, die wichtigste Achse bei uns im Team«, sagte der Berliner Ruben Schott. Einen Grund, das gesteckte Ziel eines Podiumsplatzes nach unten zu korrigieren, sieht Schott dennoch nicht. »Wir sind als Team so gut eingespielt, dass Ausfälle zu kompensieren sind«, sagte er selbstbewusst. Schott selbst hatte großen Anteil daran, dass sein Team die Verletzungen auffing und wieder auf Kurs liegt. Schon bei der 2:3-Niederlage gegen Co-Gastgeber Belgien überzeugte der Außenangreifer vom polnischen Erstligisten Trefl Gdansk nach seiner Einwechslung für Denis Kaliberda. Gerade mit seinen Aufschlagserien setzte der 25-Jährige wichtige Akzente. Für seine Leistung erntete der Berliner ein Sonderlob von Kapitän Kampa. »Da sagt man sich: Ja, geil. Und beim nächsten Spiel macht man sich dann ein bisschen mehr Druck«, sagte Schott: »Das Wichtige war aber für mich, dass ich neue Energie reinbringen konnte.«

Dass Schott Nerven aus Stahl besitzt, zeigte er auch im Spiel gegen Österreich, gerade im zweiten und dritten Satz war er zur Stelle. Grozer, für seine wuchtigen Aufschläge und Angriffe gefürchtet, gehörte zu den ersten Gratulanten. Das Erfolgsrezept der Deutschen soll nun lauten, zu alter Stärke zurückzufinden. »Der Aufschlag ist der Motor in unserem Spiel. Jeder Spieler weiß ja, dass er gute Aufschläge hat. Das ist eigentlich nur Kopfsache, das ist keine Magie«, meinte Schott. Er selbst hat es schon vorgemacht. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -