+++ Zahlen & Fakten +++
Viele Rentner arbeiten trotzdem weiter
Mehr und mehr Menschen im Rentenalter gehen nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg auch im Rentenalter noch ihrem Job nach. Das betreffe einerseits Geringverdiener. Andererseits blieben aber auch Menschen mit guter Ausbildung häufiger nach dem Renteneintritt im Alter von deutlich über 65 Jahren noch im Beruf. Hintergrund sei unter anderem ein Mangel an Fachpersonal.
Aus dem Geburtsjahrgang 1950 seien sechs Monate nach Erreichen des Regelrentenalters (»65 plus«) noch 170 000 Männer und Frauen bundesweit abhängig beschäftigt gewesen. Zwischen Frauen und Männern sowie zwischen Ost- und Westdeutschland gebe es kaum Unterschiede.
Jugendarbeitslosigkeit niedriger als 1990
Noch nie waren im wiedervereinigten Deutschland so wenig junge Menschen ohne Arbeit wie im Jahr 2018. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, lag die Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen 2018 in Gesamtdeutschland bei 6,2 Prozent. In Ostdeutschland betrug sie 8,6 Prozent, im alten Bundesgebiet 5,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote für 15- bis 64-Jährige sank gleichzeitig noch stärker, nämlich um fast zwei Drittel von 11,3 Prozent auf 3,5 Prozent.
Gibt es ein Recht auf ein englisches Zeugnis?
Die Arbeitswelt wird immer internationaler: In Zeiten der Globalisierung streckt so mancher Arbeitnehmer seine Fühler auch in das Ausland aus - und auch Arbeitgeber aus dem Ausland suchen nach deutschen Mitarbeitern. Für die Bewerbung braucht es dann oftmals englischsprachige Unterlagen. Doch wie sieht es mit dem Arbeitszeugnis aus? »Sich einfach ein deutsches Arbeitszeugnis auf Englisch erteilen zu lassen, das muss der Arbeitgeber nicht mitmachen«, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin.
Grundsätzlich haben Arbeitnehmer keinen Anspruch auf ein Zeugnis auf Englisch. Es gebe aber Unternehmen, die etwa auch Arbeitsverträge auf Deutsch und Englisch ausstellen. »Daraus kann sich ein Anspruch ableiten«, sagt Bredereck. Ein englisches Arbeitszeugnis wäre in dem Fall auch vor Gericht einklagbar.
Es lohne sich jedoch in solchen Fällen, schon vorab eine Regelung mit dem Arbeitgeber zu treffen. Arbeitgeber sind oft bereit, ein englisches Zeugnis auszustellen. Außerdem gebe es auch die Möglichkeit, sich das deutsche Zeugnis extern übersetzen zu lassen. Das Ergebnis sei dann oft ein besseres als eines, das in unprofessionellem Englisch vom Arbeitgeber ausgestellt wurde.
Jeder Zweite klagt über Arbeitsstörungen
Über häufige Störungen bei der Arbeit klagen nach ver.di-Umfrage 52 Prozent der Beschäftigten im Dienstleistungssektor. Die Folgen Stress, Hetze, zunehmende psychische Belastungen und ein Rückgang qualitätsvoller Arbeit. Eine Rolle spiele dabei die wachsende Arbeitsverdichtung. Als Störungsquellen werden eine Überhäufung mit Zusatzaufgaben, ständige technische Probleme, falsche Zusammensetzungen in Großraumbüros sowie überforderte Vorgesetzte. 43 Prozent derjenigen, die bei ihrer Arbeit sehr häufig oder oft unterbrochen werden, empfinden dies als »starke« oder »eher starke« Belastung. Agenturen/nd
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