Werbung

Ein zweites Air Berlin?

Simon Poelchau über den Überbrückungskredit für Condor

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Dass der Bund und das Land Hessen nun eingesprungen sind und Condor einen Überbrückungskredit in Höhe von 380 Millionen Euro gewährten, war zu erwarten. Schließlich will man sich nicht den Vorwurf einhandeln lassen, 240.000 Reisende aus Deutschland in ihrem Urlaub hängenzulassen. Doch was aus den fast 5000 Beschäftigten der Airline wird, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

Zwar wird immer wieder beteuert, dass Condor anders als Air Berlin nur wegen der Insolvenz seiner Muttergesellschaft Thomas Cook in Schieflage geraten und ansonsten ein profitables Unternehmen sei. Doch wie profitabel das Unternehmen wirklich ist, kann man nirgends öffentlich lesen. Besonders skeptisch macht, dass der Bundeswirtschaftsminister die Gewährung des Kredits an keinerlei Beschäftigungsgarantien knüpfte. Vielleicht geht er ja davon aus, dass das Unternehmen bald einen Käufer findet, der auf eine Umstrukturierung - also Entlassungen - verzichtet. Doch angesichts des Preiskampfs und der Konkurrenz auf dem Reisemarkt sollte man darauf nicht vertrauen.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

So ist die Gefahr groß, dass Condor allen Beteuerungen zum Trotz ein zweites Air Berlin werden könnte, und der Überbrückungskredit nur Konkurrenten Zeit gibt, das Unternehmen auszuschlachten - und die Beschäftigten mal wieder auf der Strecke bleiben.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.